„Die Fortuna ist eine starke Marke in der Stadt“
Interview mit Christian Koke, Vorstand Marketing Fortuna Düsseldorf
von Björn Merse
Herr Koke, Sie sind durch Ihre vorherigen Aufgaben in Düsseldorf gut vernetzt. Was hat letztlich den Ausschlag für eine Jobwechsel gegeben?
Es gab bei vor meinem letzten Job eine sehr lustige Situation bei meinem Einstellungsgespräch: Der damalige Gesamtgeschäftsführer fragte mich, ob ich bei meinem sportlichen Lebenslauf nicht direkt wieder weg bin, wenn der FC Bayern bei mir anrufen würde. Ich habe ihm sehr entspannt geantwortet, dass es da kein Problem geben würde. Aber wenn Fortuna Düsseldorf mich fragen würde, wäre ich sofort weg. Das es sieben Jahre danach so gekommen ist, freut mich ungemein und ist für mich eine Herzensangelegenheit.
Haben Sie immer schon mal davon geträumt Vorstand eines Fußballbundesligisten zu werden?
Richtig geträumt habe ich nicht davon. Aber als ich aus dem Sportbusiness zum Medienunternehmen gewechselt bin, habe ich immer gesagt: Wenn ich wieder in den Sport zurückkehre, dann in einer Entscheider-Position. Das es dann bei meinem Herzensclub so gekommen ist, macht mich sehr glücklich und bringt für mich noch mehr Verpflichtung mit sich.
Wie hat die Fortuna-Familie Sie aufgenommen?
Irgendwie war ich ja schon seit vielen Jahren „Mitglied der Fortuna-Familie“. Es ist mir nicht so schwergefallen und mir wurde es nicht sehr schwer gemacht. Es arbeiten sehr motivierte und tolle Menschen für die Fortuna, die jeden Tag das Beste für unseren Verein rausholen wollen.
Sie sind erst kurz in Amt und Würden. Was sind die bisher gravierendsten Veränderungen in Ihrem Arbeitsleben?
Da ich meinen ersten Tag direkt in der heißen Vermarktungsphase hatte und Fortunas Innenleben besser kennenlernen musste, waren es bis jetzt sehr intensive und lange Tage. Das ist aber ein sehr normaler Zustand, wenn man einen neuen Job anfängt.
Wie hat Ihre Familie auf das Angebot reagiert, Vorstand bei Fortuna Düsseldorf zu werden?
Mein Sohn Moritz war als heißer Fortuna-Fan natürlich sofort Feuer und Flamme für Papas neuen Job. Ich habe mich im Vorfeld mit meiner Familie allerdings darüber sehr intensiv ausgetauscht. Der Familie war aber im Grunde klar, dass ich diese Herzensangelegenheit wahrnehmen möchte. Wichtig ist es schon, dass die Familie für so einen Job Verständnis zeigt, da es kein Nine-to-five-Job ist. Da meine Familie es bis jetzt gewohnt war, dass ich viele Abendtermine hatte, ist die Umstellung nicht ganz so groß, wie vielleicht bei anderenFamilienvätern.
Sie sind Marketing Vorstand. Auf welche innovativen Kampagnen und außergewöhnliche Partner dürfen wir uns demnächst freuen?
An dieser Stelle möchte ich noch nicht zu viel verraten, aber im Laufe dieser Saison werden wir 125 Jahre alt und in diesem Zuge haben wir einige Ideen, um diesen stolzen Verein in unserer Stadt zu präsentieren. Die eine oder andere Überraschung wird aber auch schon vor dem offiziellen Geburtstag am 5. Mai 2020 auf unsere Fans zukommen. Es wäre ja keine Überraschung, wenn ich es an dieser Stelle schon verrate (lacht). Bei der Partnergewinnung haben wir schon in diesem Sommer einen guten Job gemacht. Wir stehen zum Ende des Sommers auf dem Niveau was wir im gesamten Verlauf der letzten Saison erwirtschaftet haben. Hier werden wir kurzfristig also mehr Umsätze als im Vorjahr generieren.
Mittelfristig verfolgen wir als Vorstand das Ziel, ein noch stärkeres „Wir-Gefühl“ bei zukünftigen Partnern zu erzielen. Die Fortuna ist eine starke Marke in der Stadt und viele Partner können mit uns zusammen eine Erfolgsgeschichte schreiben.
Wo wird Fortuna in der Abschlusstabelle der Saison 2019/2020 landen?
Alle unsere Bemühungen und Anstrengungen zielen darauf ab, dass wir am Ende der Saison die Liga halten und mindestens den fünfzehnten Platz belegen. Wenn man unsere finanziellen Möglichkeiten mit Clubs wie Mainz, Augsburg oder Freiburg vergleicht, liegen wir immer zwischen 15 und 20 Millionen dahinter. Das kann man einfach nicht wegdiskutieren. Aber ich glaube, durch ein gutes Scouting und kreative Ideen unseres Sportvorstands Lutz Pfannenstiel und Cheftrainer Friedhelm Funkel können wir es schaffen, eine gute Mannschaft auf den Platz zu bringen.
Sie waren erfolgreicher Wasserballspieler und sind es im Seniorenbereich auch weiterhin. Was kann, Ihrer Meinung nach, ein Fußballer von einem Wasserballer lernen?
Schwimmen und immer den Kopf über Wasser halten sonst kann es auch schon mal wehtun (lacht).
Kurzvita
Christian Koke (46 Jahre) ist seit 14 Jahren mit Frau Anke verheiratet und hat zwei Kinder (Moritz und Amelie). Beruflich ist der Weg über die Stationen Rhein Fire (NFL Europe Football) Marketing, Lufthansa Marketing und Kommunikation, Sportstadt Düsseldorf Abteilungsleiter, WZ und Düsseldorf EXPRESS Verlagsleiter zur Fortuna gegangen.
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