Corona – wie alles begann!
von O. Braun
Also ich glaube, dass Corona so ungefähr anfing:
Zeus rief im Herbst 2019 sein ganzes Team übellaunig zum Brainstormmeeting auf dem Olymp zusammen und machte ein kurzes Intro: „Die Menschen sind mehr und mehr hasserfüllt, gierig, beuten einander aus, sind respektlos, nehmen keine Rücksicht auf die Natur, denken nur egoistisch an übermäßigen Konsum und Rendite. Die Schwachen der Gesellschaft werden nicht mehr gewürdigt, erkranken an Burnouts, sind unterbezahlt, der Werteverfall zerfrisst die soziale Gemeinschaft. Wir sehen mehr und mehr autokratische Führer, die Demokratien sind gefährdet, Konflikte und Kriege schwelen, wir müssen was tun, ich bitte um Vorschläge, Poseidon?“
„Nun ja, ich könnte mal wieder eine riesige Sturmflut organisieren, Seebeben einschließlich Tsunami, das ganze Programm, das würde mal ein paar hunderttausend Leben kosten, die Menschen kämen zur Besinnung, gerade um Weihnachten rum wäre das sicherlich ein Highlight, da eine hohe Spendenbereitschaft gegeben wäre, somit auch Vermögen umverteilt wird.“
„Und wenn es nicht reicht“, sagte Hephaistos, „kann ich auch noch mal ein paar Vulkane ausbrechen lassen.“
„Nee nee“, sagte Zeus, „Tsunami hatten wir 2004 schon, trifft eher nur die armen Fischer an den Küsten und ab Neujahr sind wieder andere Themen in der Welt, das gleiche gilt für einen Vulkanausbruch, zu kurzlebig, zu lokal, weitere Vorschläge, Ares??“
„Klar, mega Idee, wir könnten mal wieder so einen richtigen Weltkrieg vom Zaun brechen, alle gegen alle, dazu brauchen wir nicht viel, Trump / Putin und Xi sind sowieso schon alle über Kreuz, die Waffenlager sind voll, Islamisten gegen Christen, wir zünden das gleich an ein paar Ecken in der Welt gleichzeitig und ab geht es. Wenn dann alles mal wieder in Schutt und Asche liegt, 50 Millionen Tote, dann werden wieder Werte wie Familie und Freundschaft zählen, die Börsen und Finanzplätze sind gleich mit platt, passt doch alles.“
„Hmmmm, gar nicht schlecht“, sagte Zeus, „aber was mich stört, das dauert dann wieder 20 bis 30 Jahre bis alles im Lot ist, Feindbilder und ethischen Konflikte schwelen noch über weitere Jahrzehnte, die Deutschen und Franzosen tragen sich ja selbst heute noch die beiden ersten Weltkriege hinterher. Außerdem ist das ein ekliges Gemetzel, überall zerschossene Leichen und letztlich sind es ja auch nur die einfachen Soldaten, die es trifft, während die Machthaber in versteckten Exilen ungeschoren davonkommen. Schauen wir mal was sonst noch so geht, Limos/ Demeter, habt Ihr ne Idee?“
„Wir könnten eine weltumspannende Hungersnot auf Basis von Missernten organisieren. Der Klimawandel macht es uns leicht“, sagte Limos, „mal für 5 Jahre die Erträge auf Null zu setzen, die Ernten würden ausfallen, die Menschen würden kein Essen mehr wegwerfen, Überfluss und Verschwendung wäre dann Todsünde und nicht mehr schick wie jetzt gerade.“
„Grundsätzlich nicht schlecht, sagte Zeus, aber es trifft auch hier mal wieder die Armen zuerst und die Finanzhaie machen sich noch reich, in dem sie dann auf fallende Erträge short wetten.“
„Also irgendwie liegt hier nichts Richtiges auf dem Tisch“, sagte Zeus. „Wir müssten eine Plage haben, die jeden tief in seinem Innersten trifft, die bei jedem einzelnen eine nachhaltige Angst schürt, ungleich seiner Herkunft oder seines Vermögens. Die Plage dürfte materiell nicht zu zerstörerisch sein, bestenfalls sollte diese Krise weltumspannend das Klima retten, die Menschen sollten sich ihrer Tugenden, wie Hilfsbereitschaft, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Bescheidenheit widmen.“
Dionysos lachte laut auf und sagte: „Du willst mich wohl arbeitslos machen, kein Sex und Wein mehr??“ Zeus: „Wieso müssen denn die Menschen dauernd rumhuren, am besten noch mit Zwangsprostituierten und auf Partys saufen? Die Männer sollen sich am besten ihren eigenen Frauen widmen und den Alkohol nur in Maßen und am besten zu Hause genießen, das ist auch gut für die Gesundheit, sorry Dionysos, aber hier bist Du raus.“
Apollon hatte sich entspannt im Sessel zurückgelegt, die Arme hinterm Kopf verschränkt und rief Zeus zu: „Wie wäre es denn mit einem Virus, einer Pandemie? Dem kann kein Despot den Krieg erklären, also kein Feindbild. So ein Virus trifft jeden unabhängig seines Standes, lebensbedrohlich aber nicht zwingend tödlich, sagen wir so eine Todesrate von 2%, das reicht, um ordentlich Angst zu machen. Ich würde das Virus in der Lunge ansetzen, dann hören die Menschen auch auf zu rauchen. Ferner Tröpfchenübertragung, Aerosole, dann ist auch mit diesen extensiven Partys mal Schluss. Dann wäre Homeoffice angesagt, sinnloses Herumfliegen wird auch schwierig, Kreuzfahrten auch und die viel versprochene Digitalisierung geht mal endlich vorwärts. Wir können das Virus dann 2-3 Jahre mutieren lassen, so ist die Plage ein nachhaltiges Projekt oder wie sagen die da unten immer noch, ’sustainable‘ muss es sein.“
„Super Apollon, Du bist mein Gott der Stunde, genauso wird’s gemacht.“, sagte Zeus, „Organisiere das mal, lass es am besten in China anfangen, die können in ihrem ganzen Großmachtstreben mal einen anständigen Dämpfer gebrauchen. Zudem können wir uns mit China auch sicher sein, dass dort die ersten Wochen der Ausbreitung vertuscht werden.“
Zeus fügte noch hinzu: „Ein Zeichen der Hoffnung wäre auch gut. Poseidon, schick doch mal nach ein paar Wochen Pandemie Delphine in die Bucht von Venedig, das wird die Menschen in ihrer Angst freuen.“
Gesagt, getan, Apollon ging ans Werk und es passierte auf einem nassen Tiermarkt in Wuhan im November 2019, die Kommunikation am Marktstand ging wie folgt: „Hallo, geben Sie mir mal 2 von den gebratenen Flughunden aber schnell, ich habe es eilig!!“ „Gerne“, sagte der Händler, „aber die Flughunde sind noch nicht durchgebraten.“ „Egal, geben Sie her, davon wird die Welt schon nicht untergehen.“
Und am 30. März 2020 wurden seit über 50 Jahren erstmalig wieder Delphine in der Bucht von Venedig gesichtet …
Ähnliche Beiträge
Neuer Präsident der österreichischen Gesellschaft in Düsseldorf
Nach 9jähriger Amtszeit hat die Präsidentin der österreichischen Gesellschaft Susanne…
Auszeichnung der Düsseldorfer Jonges an eine Düsseldorferin von Herzen
Silberne Heine-Gesamtausgabe für Dr. Simone Bagel-Trah
„DIE GROSSE“ Kunstausstellung wurde am 3. Juni eröffnet
Die offizielle Eröffnung der Kunstausstellung „DIE GROSSE“ bei strahlendem Sonnenschein…
Das Ehrenamt – in Düsseldorf unverzichtbar
Bei der vierten Düsseldorfer Ehrenamtsmesse stellten sich Anfang Juni mehr als 90 Vereine…
60 Jahre Komödie Düsseldorf
GROSSE GOODBYE STEINSTRASSE-ABSCHIEDSGALA am 1. Juli um 19.30 Uhr