15. Dezember 2020In Düsseldorf Journal

Pater Elias H. Füllenbach OP wurde zum dritten Mal Prior des Dominikaner-Klosters in der Altstadt

Pater Elias Füllenbach wird weitere drei Jahre die Düsseldorfer Dominikaner führen. Es ist seine dritte Amtszeit als Prior und damit eine Ausnahme. Denn üblicherweise wechselt die Führung im Kloster nach spätestens sechs Jahren. Doch die sieben Mitbrüder im Düsseldorfer Kloster in der Altstadt wollten es anders haben. Sie baten ihre Ordensführungen in Deutschland und in Rom darum, eine in der Ordensverfassung verankerte Ausnahmeregelung anwenden zu dürfen. „Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen, ich freue mich über das Vertrauen“, sagte der 43-Jährige alte und neue Prior.

Das ist eine Ausnahme in Krisenzeiten. 

Wir müssen weiter intensiv auf die Menschen in unserer Stadt zugehen“, sagt der gebürtige Düsseldorfer.

Die Corona-Krise erlebt der Pater nicht nur als in der Landeshauptstadt bestens vernetzter Seelsorger, sondern ganz persönlich. „Mein Studienvater in Oxford, Pater David, starb an Covid-19, ebenso ein spanischer Mitbruder, der jünger war als ich und keine Vorerkrankungen hatte.“ 

Mit Elias als Prior verstärkte der Orden seine Strategie, pro-aktiv auf Menschen und Stadtgesellschaft zuzugehen. Sehr großen Anklang finden soziale Angebote, wie die Armenküche. Aber auch Ausstellungen und Veranstaltungen im Hetjens- und im Filmmuseum („Filmreihe Glaube und Zweifel“), dem Haus der Universität und in Buchhandlungen werden gut besucht. Hinzu kommen Tier- und Fahrradsegnungen, die „Nacht der Liebenden“ am Valentinstag und ein Aschenkreuz „to go“. Zu den aktuellen Projekten zählen Single-Gottesdienste mit anschließender Begegnung. „Hier hat uns Corona ausgebremst, aber wir halten das Projekt für 2021 im Auge“, sagt der Prior.

Schon als älterer Schüler entwickelte Elias Füllenbach großes Interesse für die Theologie. Nach dem Abitur trat er in den Dominikaner-Orden ein, lebte und studierte in Berlin, Worms, Köln, Bonn und Oxford. 2006 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Seine Interessen gingen weit über die Theologie hinaus. So studierte Füllenbach auch Geschichte, Judaistik und Kunstgeschichte. Besonders gerne erinnert er sich an seine Zeit in Oxford. „Das Institut für Judaistik lag direkt hinter unserem Kloster, ich musste nur ein paar Meter durch den Garten gehen.“ Es ist also kein Zufall, dass der Pater nicht nur Rektor der von seinem Orden betreuten Andreaskirche ist, sondern auch Leiter des Instituts zur Erforschung der Geschichte des Ordens im deutschen Sprachraum.


Titelfoto: Pater Elias H. Füllenbach
© Foto: Barbara Schmitz

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