14. Dezember 2022In 2022/4

„An Borussia Düsseldorf schätze ich besonders, dass der Verein uns vor allem im Parasport sehr unterstützt“

Interview mit Sandra Mikolaschek, Deutsche Tischtennisspielerin aus Düsseldorf, Mixed-Weltmeisterin uns Vizeweltmeisterin Einzel

von Björn Merse


Mit dem Gewinn der WM im Mixed und Silber im Einzel bist du gerade auf dem Höhepunkt deiner sportlichen Karriere. Wie verkraftet man das und was sind deine Ziele? 

Es ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl, Gold und Silber gewonnen zu haben. Ich genieße die Zeit danach jetzt definitiv. Im nächsten Jahr findet die Europameisterschaft statt, bei der ich natürlich auch auf dem Treppchen stehen möchte. 

Was schätzt du besonders an deinem Verein Borussia Düsseldorf?

An Borussia Düsseldorf schätze ich besonders, dass der Verein uns vor allem im Parasport sehr unterstützt.

Könntest du deinen Sport ohne Partner & Sponsoren überhaupt professionell ausführen?

Ohne Sponsoren und Partner, wie die Sportstadt Düsseldorf, wäre es als Parasportler fast nicht möglich, professionell Tischtennis zu spielen, vor allem, wenn man nebenbei noch studiert. 

Du kommst ja eigentlich aus Wimmelburg, wohnst aber seit vielen Jahren in Düsseldorf. Was gefällt dir hier besonders?

In Düsseldorf gefallen mir natürlich die optimalen Trainingsbedingungen, aber auch die Innenstadt und die vielen Freizeitmöglichkeiten. 

Wann hast du dich für den Tischtennis Sport entschieden?

Ich habe 2007 mit 10 Jahren angefangen Tischtennis zu spielen. 

Was sind deine Hobbies neben dem Tischtennis Sport? 

Neben dem Tischtennis lese und backe ich sehr gern. Außerdem bin ich ein Fan von American Football. 

Wie siehst du die Zukunft für deinen Sport? Was muss passieren, damit sich nicht alles auf Olympia, Welt- und Europameisterschaften verdichtet?

Ich denke, dass vor allem auf der Ebene der Medien noch mehr vom Parasport berichtet werden sollte. Man sieht an den Berichten über unsere WM jedoch, dass es diesbezüglich deutliche Fortschritte gibt. 

Wer sind deine Lieblingsspieler*innen? Wer beeindruckt dich besonders und warum?

Ich habe tatsächlich leider keine Lieblingsspieler. 


Kurzvita 

Portrait Mikolaschek, , „An Borussia Düsseldorf schätze ich besonders, dass der Verein uns vor allem im Parasport sehr unterstützt“Geboren am 18. Juni 1997 in Lutherstadt Eisleben. 2015 Abitur an der Hulda-Pankok-Gesamtschule. Ihre Behinderung basiert auf einer eingeengten Halsschlagader bei der Geburt. Nach darauffolgenden Operationen waren Nerven im Rückenmark abgeklemmt. Sie sitzt daher von Kindheit an im Rollstuhl. Erstmals spielte sie Tischtennis bei ihrem Heimatverein TTV Wimmelburg. Im Mai 2012 war sie „Botschafterin des Sports“ der Barmer GEK. Um sportlich weiterzukommen, übersiedelte sie 2014 nach Düsseldorf in das Deutsche Tischtennis-Zentrum (DTTZ), ein Sportinternat. 2016 leistete Mikolaschek ihren Bundesfreiwilligendienst ebenfalls im DTTZ. 2018 wurde sie gemeinsam mit ihrer Mannschaft aus Thomas Schmidberger und Valentin Baus von Borussia Düsseldorf (1. Bundesliga der Rollstuhlfahrer) zum dritten Mal in Folge deutsche Meisterin im Rollstuhl-Tennis.

Ihre sportlichen Erfolge: 2022: WM-Gold im Mixed und WM-Silber im Einzel, 2021: Teilnahme an den Paralympics in Tokyo, 2016: Teilnahme an den Paralympics in Rio, 2014: Viertelfinale Weltmeisterschaft, 2013: Vize-Europameisterin, 2013: Gold (Team) beim Weltranglistenturnier in Bayreuth, 2011: 6. Platz – EM der Rollstuhlfahrer.

Sie war mehrfache Deutsche Meisterin im Einzel und Doppel seit 2010, Deutsche Meisterin im Mixed seit 2012, ihre aktuelle Weltranglistenposition: Rang 2. 

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