{"id":131471,"date":"2023-12-15T13:56:27","date_gmt":"2023-12-15T12:56:27","guid":{"rendered":"https:\/\/www.djournal.de\/gespraech-mit-gregor-jansen-leiter-der-kunsthalle-duesseldorf"},"modified":"2024-03-14T10:26:42","modified_gmt":"2024-03-14T09:26:42","slug":"gespraech-mit-gregor-jansen-leiter-der-kunsthalle-duesseldorf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.djournal.de\/gespraech-mit-gregor-jansen-leiter-der-kunsthalle-duesseldorf","title":{"rendered":"Gespr\u00e4ch mit Gregor Jansen, Leiter der Kunsthalle D\u00fcsseldorf"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column][vc_gallery el_id=“gallery-801309″ medias=“131535,131536,131537,131538,131539″ gutter_size=“3″ screen_lg=“1000″ screen_md=“600″ screen_sm=“480″ single_overlay_opacity=“50″ single_padding=“2″ uncode_shortcode_id=“190044″][vc_column_text uncode_shortcode_id=“412437″ el_id=“textblock“]Ich sehe die Kunsthalle als eines der interessantesten H\u00e4user, nicht nur in D\u00fcsseldorf, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene.\u201d<\/strong><\/p>\n

Dr. Gregor Jansen, Leiter der Kunsthalle D\u00fcsseldorf im Gespr\u00e4ch mit Thomas Majevszki<\/p>\n

WIE KAMST DU ZUR KUNST?
\n<\/b>Als Leiter der Kunsthalle hast Du rund um die Uhr mit Kunst und K\u00fcnstlern zu tun. Wann hat Kunst eigentlich angefangen, eine Rolle in deinem Leben zu spielen? Schon auf dem Spielplatz? In der Grundschule?<\/em><\/strong>
\nNein, eher seit 1980 durch Punk und Musik. Gleichzeitig war ich von Architektur beeindruckt. Haus Lange und Esters in Krefeld waren genial und als das Museum M\u00f6nchengladbach er\u00f6ffnete, fuhren wir oft dorthin, um die R\u00e4ume und die Energie zu erleben. Aber das war eher ein Hobby. Musik und Mode interessierten mich viel mehr und Kunst war eher etwas, in das ich am Wochenende mit Freunden eintauchte.
\nDie intensive Auseinandersetzung mit Kunst begann dann
\nmit \u201evon hier aus\u201c hier in D\u00fcsseldorf auf der Messe, ich glaube es war 1984, kurz vor meinem Abitur. Es war der Moment, in dem ich erkannte, dass Kunst viel mehr ist und kann, als ich dachte. Sie kann das Leben enorm bereichern und imganinative R\u00e4ume \u00f6ffnen. Ich habe auch damals versucht zu malen, aber das hat mich nicht lange gereizt, zu wenig Talent. Stattdessen habe ich gemerkt, dass es mir Spa\u00df macht, \u00fcber Kunst zu sprechen. In meiner Familie gab es hitzige Diskussionen \u00fcber Joseph Beuys, der damals eine k\u00fcnstlerisch wie politisch kontroverse Figur war. Man sagte gerne \u201eDer will uns doch verarschen\u201d. Ich habe versucht, Beuys zu verteidigen und zu erkl\u00e4ren. Nach stundenlangen Diskussionen gab es dann immer jemanden, der sagte \u201eIch finde Beuys jetzt nach deinen Erl\u00e4uterungen gar nicht mehr so doof \u201d. So ging es also in die Theorie.<\/p>\n

\",

DEINE ARBEIT IN DER KUNSTHALLE
\n<\/strong>Was mir u.a. auffiel und was ich immer gesch\u00e4tzt habe, ist, dass man Dich an den verschiedensten Orten der On- und der Off-Szene antrifft. Warum ist das so?<\/strong><\/em>
\nNun, als Leiter der Kunsthalle sehe ich es als meine Pflicht an, in alle Richtungen wachsam und neugierig zu sein und mich zu zeigen. Es ist wichtig, pr\u00e4sent zu sein und die aktuellen Tendenzen zu verfolgen, angefangen von der Kunstakademie bis hin zur jungen Kunstszene und den Galerien, auch \u00fcber D\u00fcsseldorf hinaus. Die Kunsthalle befindet sich in einer einzigartigen Position. Die Kunsthalle, wie ich sie in D\u00fcsseldorf verstanden und schon als Student geliebt habe, ist eine offene, experimentelle und freie Plattform f\u00fcr alle Formen der zeitgen\u00f6ssischen Kunst. In K\u00f6ln oder Berlin gibt es sowas schon lange nicht mehr.
\nDaher bin ich gerne an verschiedenen Orten unterwegs. Es ist zusammen mit dem Kunstverein die experimentelle B\u00fchne der Stadt. Ich finde, es ist der offenste, freieste, wildeste und unangepassteste Ort, der versucht, alles m\u00f6glich zu machen.<\/p>\n

Dies spiegelt sich auch in den verschiedenen Ausstellungen wider, die hier stattfinden. Es ist nicht das, was man von einer Kunsthalle erwarten w\u00fcrde, die lediglich das reflektiert, was ohnehin schon \u00fcberall pr\u00e4sent ist. Es scheint auch darum gehen, auch andere Dinge zu zeigen.<\/strong><\/em>
\nNat\u00fcrlich war es immer ein Wunsch, etwas gegen den Strom oder gegen die Trends zu tun. Meiner Meinung nach hat eine Kunsthalle auch die Aufgabe, nicht stromlinienf\u00f6rmig zu sein. Wenn alle Malerei machen, muss die Kunsthalle nicht auch noch Malerei machen. Stattdessen k\u00f6nnten wir vielleicht eine Gegenstimme sein oder einen anderen Trend bedienen.
\nDieser n\u00e4hrt sich dann eher aus einer L\u00fccke oder sieht sich als Erg\u00e4nzung im gro\u00dfen Chor der D\u00fcsseldorfer und Ruhr-Rheinland Institutionen. Er sch\u00f6pft aus einer einzigartigen Geschichte des Hauses! So w\u00fcrde ich es ausdr\u00fccken.<\/p>\n

Die Kunsthalle nehme ich unter Deiner Leitung als einen Ort wahr, an dem Kunst in andere Richtungen ge\u00f6ffnet wird. Ich habe Musik- und Theaterauff\u00fchrungen gesehen, Ballett. Was steckt dahinter?<\/strong><\/em>
\nEs ist sicherlich etwas, was mir pers\u00f6nlich Freude bereitet, die Kunsthalle nicht nur als Ausstellungsraum zu definieren oder wahrzunehmen, sondern sie mit anderen energetischen Feldern zu f\u00fcllen, als Energiespeicher zu verstehen, wie ja auch Beuys sein Loch und Ofenrohr hier installiert hat. Ein Resonanzraum, der ohne eine eigene identit\u00e4tsstiftende Sammlung immer neue Identit\u00e4ten ausformen und speichern kann. So nenne ich es immer, wenn hier z.B. ein Konzert stattfindet. Oder anders gesagt, die Kunsthalle ist definitiv kein Museum und kein Palast. Wir sind ein Ort, der sich st\u00e4ndig neu definieren muss.<\/p>\n

DIE AUSSTELLUNG AKTUELLE \u201eCHARLIE\u201c<\/strong>
\nWas sind die Hintergr\u00fcnde der aktuellen Ausstellung \u201eCharly\u201c und wie verlief die Umsetzung?<\/strong><\/em>
\nEs war keine leichte Aufgabe, denn er hatte bereits 2008 die 75. Ausstellung in der Kunsthalle kuratiert. Als ich hier anfing kam er direkt auf mich zu und erz\u00e4hlte mir von seinem Katalogbuch mit der Kunsthalle, an dem er arbeitete. Das wundersch\u00f6ne Buch \u00fcber das \u201eParkhaus\u201c haben wir dann ein oder zwei Jahre sp\u00e4ter im Nachtfoyer vorgestellt. Das war meine erste Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Rummeny. Als klar wurde, dass das von ihm kuratierte \u201eParkhaus\u201c abgerissen werden sollte, habe ich ihm meine Unterst\u00fctzung angeboten und vorgeschlagen, dagegen vorzugehen.
\nDas Parkhaus war eine wichtige Institution und einer der besten und interessantesten Off Spaces in D\u00fcsseldorf. Er hat sich dem Abriss dann aber gef\u00fcgt und wollte nicht dagegen vorgehen. Danach bot ich ihm noch einmal an, eine Ausstellung in der Kunsthalle zu kuratieren: die Ausstellung Parkhaus 2 f\u00fcr die Kunsthalle zu machen. Im Grunde genommen handelt es sich inhaltlich um die Ausstellungen seit der Ver\u00f6ffentlichung des Buches, also die letzten wohl gut zehn Jahre. Er freute sich sehr \u00fcber das Angebot und die Kooperation und das war dann urspr\u00fcnglich f\u00fcr den Herbst 2023 geplant.
\nAls wir von seinem Tod erfuhren, war mir sofort klar, dass es ohne Charly nicht geht, ich es nicht machen kann. Ich traute mir das nicht zu. Es war sein kuratiertes Projekt, seine Konzeption und sein Leben. Ich konnte und wollte das nicht tun. Damit war die Idee eigentlich gestorben. Dann sprach, ich glaube im M\u00e4rz, mein Mitarbeiter J\u00f6rg Schl\u00fcrscheid mit Jost Wischnewski, der hier nebenan bei Peter Tedden in der Galerie eine Ausstellung hatte \u00fcber Charly und die gestorbene Idee seiner Ausstellung. Jost schlug vor, eine gemeinschaftliche Ausstellung \u00fcber Charlys Leben, seine Kunst, sein Parkhaus und seinen Beuys zu machen.
\nSo trafen wir uns hier im B\u00fcro. Es war ein tolles, aber auch sehr emotionales Treffen mit Rosilene Ludovico, Takashi Makishima, Ralf Berger, Gregor Russ und Jost Wischnewski. Denn das Parkhaus wurde von Jost Wischnewski und Charly auf Initiative von Klaus Rinke 1997 gegr\u00fcndet. In diesem Zusammenhang wurde dann die Idee von den dreien geboren. Gregor war der erste, der ging und Jost hat noch die Kunsthallen Ausstellung 2008 mitgemacht und ist danach auch gegangen, weil er, glaube ich, nach Italien zog. Es war unglaublich emotional und intensiv. Wir sind auch zum Rheinischen Archiv f\u00fcr K\u00fcnstlernachl\u00e4sse in Bonn gefahren, und ich muss sagen, es war sehr traurig, weil du dann private Dinge siehst oder merkst, dass dir etwas fehlt. Sein Verlust war bitter und ist es immer noch, aber mit der Ausstellung ist jetzt auch eine Freude eingetreten.Wir konnten uns und allen anderen dieses Geschenk machen.<\/p>\n

 <\/p>\n

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Welche Bedeutung hatte das \u201eParkhaus\u201d f\u00fcr die D\u00fcsseldorfer Kunstszene?<\/strong><\/em>
\nCharly hatte wirklich sehr junge, noch unbekannte K\u00fcnstler pr\u00e4sentiert, Menschen, die er interessant fand, teilweise direkt von der Kunstakademie weg. Aber er hat auch immer wieder versucht, einen etablierten oder ber\u00fchmten Namen zu gewinnen, was ja auch sch\u00f6n war, denn dieser Raum hatte eine so wundervolle, charmante Atmosph\u00e4re.
\nEs war nicht der typische Ausstellungsraum, wie man ihn bei uns oder in anderen Institutionen erwarten w\u00fcrde, sondern er hatte einen wirklich einzigartigen Charme, etwas heruntergekommen und gleichzeitig unglaublich sch\u00f6n. Charly und das Parkhaus, beide mit ihrer speziellen Energie \u2013 das war ein magischer Ort in diesem wundersch\u00f6nen Park. Man ging am ehrw\u00fcrdigen Jacobi Haus vorbei und betrat dann diese leicht anarchische Subkultur-Ecke. Das hat, glaube ich, viele gro\u00dfe Namen wie z.\u2009B. Imi Kn\u00f6bel oder Katharina Sieverding angezogen. Sogar Palermo war mal unter freiem Himmel im Park zu sehen. Charly hat wirklich eine flexible Bandbreite gezeigt. Man hat gesp\u00fcrt, dass dieser Ort eine gewisse Magie ausstrahlt und ist gerne dorthin gegangen, hat sich dort wohlgef\u00fchlt. Charly hatte immer eine gastfreundliche Art, es gab Kuchen oder Getr\u00e4nke. Es war sehr famili\u00e4r.
\nCharly war sozusagen der Harald Szeemann von D\u00fcsseldorf. Man merkte, dass er eine Qualit\u00e4t hatte und eine besondere Art, Dinge zu tun. Es war schon etwas sehr Besonderes. Ein toller Ort, der in D\u00fcsseldorf lange Zeit ein informelles Zentrum war.<\/p>\n

Fehlt so ein Ort wie das Parkhaus in der aktuellen Kunstszene?<\/strong><\/em>
\nJa, sobald ein solcher Ort verschwindet, hinterl\u00e4sst er eine L\u00fccke. Nat\u00fcrlich entstehen auch neue Orte und M\u00f6glichkeiten. Trotzdem fehlt ein Ort wie das Parkhaus. Das ist unbestreitbar.<\/p>\n

KUNSTLANDSCHAFT D\u00dcSSELDORF<\/strong>
\nWie beurteilst Du aktuelle Situation und Bedeutung von D\u00fcsseldorf als Kunststadt insgesamt?<\/strong><\/em>
\nDas ist eine sehr interessante Frage. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, dass D\u00fcsseldorf in der Kunstszene durch die Kunstakademie eine besondere Stellung einnimmt. Hier war neben Creamchease und Ratinger Hof immer was los, Denken wir an Kraftwerk, Conrad Schnitzler, Conny Plank oder Konrad Fischer, ZERO und den Kapitalistischen Realismus oder auch an die Ausstellung \u201eSubjekt und Objekt. Foto Rhein Ruhr\u201d, die wir 2020 organisiert haben. Wir wollten zeigen, dass K\u00fcnstler*innen wie die Bechers, Gursky, Ruff und Sieverding mit Fotografien gerade hier ein Ph\u00e4nomen geschaffen haben, das die sogenannte Becher-Schule oder D\u00fcsseldorfer Fotografie inmitten von Werbung und Mode zu einem weltweiten Markenzeichen gemacht hat.
\nAuch die (das schlimme Wort) \u201eModellbauer\u201c wie Mucha, Sch\u00fctte, Klingelh\u00f6ller sind Weltstars. Hans-Peter Feldmann war, Thomas Sch\u00fctte und Katharina Fritsch sind nach wie vor Weltstars. In der globalen Kunstszene sind Namen wie Beuys oder Kraftwerk untrennbar mit D\u00fcsseldorf verbunden. Kraftwerk ist wahrscheinlich die einflussreichste Bands im Bereich der elektronischen Musik mit Auswirkungen bis beute …<\/p>\n

Was hat sich in D\u00fcsseldorf ver\u00e4ndert?<\/strong><\/em>
\nD\u00fcsseldorf hat in den letzten vier Jahrzehnten eine beachtliche Entwicklung durchlaufen. Die Stadt hat gelitten, aber auch profitiert von ihrer Lage im Verbund mit St\u00e4dten wie Krefeld, M\u00f6nchengladbach, Duisburg, Essen und K\u00f6ln. Als Landeshauptstadt war D\u00fcsseldorf immer ein energetisches Zentrum. Besonders hervorzuheben ist die starke Pr\u00e4senz der Kunstakademie D\u00fcsseldorf. Die Kunstakademie ist von unsch\u00e4tzbarem Wert. Sie bietet einen Raum, in dem st\u00e4ndig alles infrage gestellt wird und Fehler nicht nur erlaubt, sondern sogar gef\u00f6rdert werden. Tal\u2009R hatte daf\u00fcr den Leitspruch \u201eInvestiere in Fehler\u201d oder \u201eInvest in Losing\u201d. Dieses Konzept findet man nirgendwo sonst. In der Regel wird man auf Leistung und Erfolg getrimmt. Aber in einer Kunstakademie darf auch etwas entstehen, was wie Sand im Getriebe wirkt, das knirscht und reibt. Diese Reibung erzeugt jedoch einen \u00e4sthetischen Mehrwert und eine Bedeutung, die sich in vielen Bereichen widerspiegelt, wie zum Beispiel in der Mode, der Werbung, dem Theater, der Performance. Die Qualit\u00e4t der Kunstakademie zieht sich durch alle Ebenen, bis hinauf zu den Top-Galerien. Konrad Fischer, der als Student an der Kunstakademie begann, hat eine der weltweit wichtigsten Galerien f\u00fcr konzeptuelle Kunst gegr\u00fcndet. Ge\u00e4ndert hat sich \u2013 und da spreche ich vom Rheinland insgesamt \u2013 heute die Gleichschaltung einer Szenerie, die durch die mediale Landschaft selten gro\u00dfen R\u00fcckhalt genie\u00dft. Und es sind enorm viele \u201ezeitgen\u00f6ssische Spielwiesen\u201c hinzugekommen. Seit dem Berlinsog der 1990er Jahre ist es hier speziell in D\u00fcsseldorf noch gut gegangen.<\/p>\n

Wie beurteilst Du die Arbeit anderer H\u00e4user der Kunstvermittlung in der Stadt?<\/strong><\/em>
\nMit dem K20 und K21 haben wir zwei H\u00e4user in direkter Nachbarschaft, die zusammen mit der Kunsthalle, zu der auch das KIT geh\u00f6rt, und dem Kunstverein bedeutende, \u00fcberregionale Ausstellungen liefern. Der Kunstpalast tut dies teilweise auch, passt aber in der Ausrichtung nicht wirklich dazu, bedient andere Parameter \u2013 ich finde die Situation schwierig.<\/p>\n

\u201eSchwierig\u201c?<\/strong><\/em>
\nJa, ich finde es schon bemerkenswert, dass Institutionen wie das Museum Kunstpalast und das NRW Forum Ausstellungen organisieren, die eher auf publikumswirksame Themenlust als auf Kunst abzielen. Wenn Ausstellungen sich auf das Privatleben von Ber\u00fchmtheiten konzentrieren, statt auf Kunst, dann glaube ich, dass dies nicht dem Auftrag und den Anspr\u00fcchen entspricht, die wir an moderne Kunstinstitutionen stellen sollten. Pizza und Kunst, Claudia Schiffer und die Modefotografie oder eine Horror-Ausstellung.
\nMenschen ins Museum bringen, die sonst nie kommen w\u00fcrden ist das Motto, aber um welchen Preis? Die Menschen stehen dann in anderen H\u00e4usern und sagen, \u201eOh, das iat aber langweilig hier\u201d. Im Museum Kunstpalast, was den Namen Museum gestrichen hat, weil muffig oder warum?, aber den Namen Kunstpalast, obwohl abgerissen, hochh\u00e4lt, steht f\u00fcr die Zukunft der Ausstellungsh\u00e4user. Das Ziel ist immer neue und gr\u00f6\u00dfere Zielgruppen zu erreichen und das Museum f\u00fcr alle zu \u00f6ffnen. Was aber ist mit dem egentlichen Aufgabenbereich Archiv, der Sammlung, konkret bspw. dem AFORK, dem Archiv k\u00fcnstlerischer Fotografie der rheinischen Kunstszene? Vergessen? Andererseits glaube ich, dass die Diskussion um das Deutsche Foto Institut, das bald er\u00f6ffnet wird, sehr spannend ist und neue Impulse setzen wird.<\/p>\n

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AUSBLICK UMBAU<\/strong>
\nWas sind denn deine zuk\u00fcnftigen Pl\u00e4ne f\u00fcr die Kunsthalle?<\/strong><\/em>
\nDie spannendste Frage momentan betrifft die Sanierung der Kunsthalle. W\u00e4hrend der Sanierungsphase \u2013 ab Sommer 2025 f\u00fcr ca. 3 Jahre \u2013 m\u00f6chten wir das Haus so vorbereiten, dass es f\u00fcr die n\u00e4chsten 50 Jahre bestens ausgestattet ist. Dies sind sowohl energetische als auch barrierefreie Anpassungen, die den heutigen Anforderungen an Ausstellungsh\u00e4user entsprechen. Wir stehen vor der Herausforderung, die Kunsthalle neu zu gestalten, ohne ihre einzigartige Architektur zu beeintr\u00e4chtigen. Die brutalistische H\u00fclle, die Innenr\u00e4ume und das Treppenhaus haben ihren eigenen Charme und sollen so belassen werden. Allerdings m\u00fcssen wir \u00fcber modernere Beleuchtungsm\u00f6glichkeiten nachdenken, etwa Spotlights oder Verdunkelungsoptionen, die derzeit nicht vorhanden sind.
\nInteressanterweise bietet unsere Tiefgarage eine m\u00f6gliche L\u00f6sung, insbesondere angesichts der Diskussionen \u00fcber autofreie Innenst\u00e4dte in der Zukunft. Ist eine Tiefgarage in ihrer jetzigen Form zukunftsweisend? Oder k\u00f6nnten wir sie f\u00fcr andere Zwecke nutzen, zum Beispiel als Ort f\u00fcr Videoinstallationen, Konzerte oder als Auditorium?<\/p>\n

Was passiert w\u00e4hrend und nach der Sanierung?<\/strong><\/em>
\nDie Interimsphase w\u00e4hrend der Sanierung sollte uns auch neue Impulse geben, indem wir alternative Orte erkunden wollen. Wir denken gerade intensiv nach, wie wir die Sanierung und Wiederer\u00f6ffnung der Kunsthalle nutzen k\u00f6nnen, um den Grabbeplatz aber auch unsere Arbeit anders sichtbar zu machen. Wom\u00f6glich wird aber auch meine Zeit hier enden. Es ist noch nicht vollkommen klar. Aber auch eine gro\u00dfartige Aussicht, diese einzigartige Institution ein gute Zeit lang geleitet zu haben. Das macht mich sehr gl\u00fccklich und stolz. Ich sehe die Kunsthalle als eines der interessantesten H\u00e4user, nicht nur in D\u00fcsseldorf, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene.<\/p>\n

Wie siehst Du die Zukunft der Kunsthalle?<\/strong><\/em>
\nEine Herausforderung sind die steigenden Kosten, die wir aktuell verzeichnen. Durch Preissteigerungen im Transport oder anderen Bereichen schrumpft unser Ausstellungsbudget immer mehr. Wenn wir international mithalten wollen, reicht ein guter Ruf alleine nicht aus. Wir ben\u00f6tigen eine bessere Ausstattung und wahrscheinlich auch ein h\u00f6heres Ausstellungsbudget.
\nUm wettbewerbsf\u00e4hig zu bleiben, ben\u00f6tigen wir ein solides Budget. Aber als Kulturzentrum, gemeinsam mit dem Kunstverein, dem Komm\u00f6dchen, dem Salon des Amateurs und der Buchhandluch K\u00f6nig sind wir ein starkes Paket f\u00fcr die Zukunft. Packen wir es an!<\/p>\n

Lieber Gregor, vielen Dank f\u00fcr dieses interessante Gespr\u00e4ch. Wir sind alle gespannt, welche Ausstellungen, Auff\u00fchrungen, Konzerte, Performances noch von Dir in der Kunsthalle und an anderen Orten zu erwarten sind.<\/strong><\/em>[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n<\/section>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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