{"id":4566,"date":"2022-04-05T18:36:00","date_gmt":"2022-04-05T16:36:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.djournal.de\/?p=4566"},"modified":"2022-05-31T18:49:49","modified_gmt":"2022-05-31T16:49:49","slug":"2020-04-keller","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.djournal.de\/2020-04-keller","title":{"rendered":"„Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eines meiner zentralen Anliegen“"},"content":{"rendered":"\n

Interview mit Dr. Stephan Keller, Oberb\u00fcrgermeister der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf<\/h2>\n\n\n\n

von Dr. Paul Breuer<\/em><\/p>\n\n\n\n


\n\n\n\n

Sind die K\u00f6lner wirklich \u201eherzlicher\u201c als die D\u00fcsseldorfer? Eine gemeine Frage, ich wei\u00df.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Das Zitat ist aus einem Zeitungs-interview, allerdings unvollst\u00e4ndig wiedergegeben. Es hie\u00df n\u00e4mlich weiter: \u201eWenn man das kritisch sehen wollte, k\u00f6nnte man sagen: etwas distanzlos.\u201c Dem w\u00fcrde wohl niemand aus D\u00fcsseldorf widersprechen … (schmunzelt)<\/em><\/p>\n\n\n\n

D\u00fcsseldorf verzeichnet einen starken Zuwachs. Die Politik in den zehn D\u00fcsseldorfer Stadtbezirken k\u00e4mpft seit Jahren um bezahlbaren Wohnraum. Das Handlungskonzept Wohnen (HKW) hat der Stadt einige Bauvorhaben vorgelegt. Was k\u00f6nnen wir f\u00fcr die n\u00e4chsten Jahre erwarten?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Pro Jahr werden Bebauungspl\u00e4ne f\u00fcr ca. 3.000 bis 5.000 Wohnungen aufgestellt. Hierauf wird das HKW, nach dem insgesamt 40 Prozent der zu erstellenden Wohnungen als preisged\u00e4mpft und \u00f6ffentlich gef\u00f6rdert zu realisieren sind, angewendet. Da sich an Bauleitplanverfahren Baugenehmigungsverfahren und das Bauen selbst anschlie\u00dfen, greift das HKW mit einer gewissen Verz\u00f6gerung. Im Jahr 2021 wurden z.B. Landesf\u00f6rderungen von \u00fcber 100 Millionen Euro f\u00fcr \u00f6ffentlich gef\u00f6rderten Wohnungsbau abgerufen. Derzeit wird das Handlungskonzept Wohnen auf Antrag der regierenden Ratsfraktionen evaluiert. Die Kooperation mit der Wohnungswirtschaft und den Genossenschaften wurde im letzten Jahrintensiviert, um gemeinsame Zielebesser zu erreichen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Welche Aufgaben soll die St\u00e4dtische Wohnungsgesellschaft (SWD) dabei \u00fcbernehmen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die SWD wird seit einigen Jahren konsequent gest\u00e4rkt, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dazu geh\u00f6rt es, dass st\u00e4dtische Grundst\u00fccke oder Areale in Verdichtungsbereichen in die Gesellschaft gelegt wurden, um auf diesen Grundst\u00fccken jenseits der hohen Bodenpreise bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Um den Anteil gef\u00f6rderter Wohnungen zu \u00fcbernehmen oder als Partnerin mitzubauen, wird die SWD h\u00e4ufig einbezogen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Freie Fl\u00e4chen sind nach wie vor Mangelware in D\u00fcsseldorf. Kann eine st\u00e4rkere regionale Zusammenarbeit dazu beitragen, dieses Problem zu l\u00f6sen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

In der Tat sind Freifl\u00e4chen Mangelware in D\u00fcsseldorf, aber es werden immer wieder Fl\u00e4chen aus anderen Nutzungsbereichen in Richtung des Wohnens transformiert bzw. es finden sich neue Kombinationen von Wohnen und Arbeiten oder Gewerbe und Wohnen, B\u00fcro und Wohnen, sodass alle Potenziale einer vertr\u00e4glichen Weiterentwicklung und Nachverdichtung genutzt werden. Selbstverst\u00e4ndlich hilft dabei auch eine intensive regionale Zusammenarbeit im Regionetzwerk, das gemeinsame Einspielen von eigenen Fl\u00e4chen, wie es zwischen Duisburg, Kreis Mettmann, Ratingen, D\u00fcsseldorf, Meerbusch und Krefeld erfolgreich der Fall ist. D\u00fcsseldorf wird sich auch weiter-hin f\u00fcr ausreichenden bezahlbaren Wohnraum und die notwendige Infrastruktur einsetzen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Zur Lebensqualit\u00e4t Wohnen geh\u00f6ren u.a. auch Glasfaser- und 5G-Mobilfunktechnik und WLAN. Wie sehen hier die Basispl\u00e4ne f\u00fcr das moderne D\u00fcsseldorf aus?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eines meiner zentralen Anliegen. Wir sind in D\u00fcsseldorf bei Festnetz und Mobilfunk aktuell gut aufgestellt, aber es gilt f\u00fcr die Zukunft vorzusorgen. Seit meinem Amtsantritt f\u00fchre ich Gespr\u00e4che mit den gro\u00dfen Netz-Anbietern und wir haben vereinbart, gemeinsam die Netze der Zukunft in D\u00fcsseldorf zu bauen. Ziel ist es, bis 2025 jedem Haushalt und Unternehmen einen Zugang zu einem gigabitf\u00e4higen Netz zu erm\u00f6glichen. Die umfassende Versorgung mit Glasfaseranschl\u00fcssen ist ein l\u00e4ngerfristiges Ziel, wo wir in Deutschland insgesamt aufholen m\u00fcssen. Glasfaserangebotegibt es bereits in allen Gewerbegebieten. Jetzt folgt der strukturierte Ausbau, also Haus f\u00fcr Haus, auch f\u00fcr Privatkunden. Auch als Stadt m\u00fcssen wir uns dabei mehr einbringen. Aber Lebensqualit\u00e4t entsteht nicht allein durch die Infrastruktur. Richtigerlebbar wird sie \u00fcber die Dienstleistungen, die \u00fcber die Netze verf\u00fcgbar werden. Die Stadt wird ihr Angebot an digitalen Dienstleistungen f\u00fcr B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrgern aber auch f\u00fcr Unternehmen weiter ausbauen und qualitativ verbessern.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Was ist unter dem \u201eMasterplannachhaltige Mobilit\u00e4t\u201c zu verstehen, und wodurch soll er zwischenzeitlich ersetzt worden sein? Was wurde bisher umgesetzt?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Umweltspuren wurden aufgehoben und Begleitma\u00dfnahmen (Radweg Witzelstra\u00dfe, umweltsensitive Steuerung) umgesetzt. Weitere Ma\u00dfnahmen wie zum Beispiel P+R-Park-haus S\u00fcdpark sind in der Planung. Der Mobilit\u00e4tsplan D, der derzeit entwickelt wird, wird Leitlinien sowie messbare Ziele der Mobilit\u00e4ts- und Verkehrsentwicklung in D\u00fcsseldorf bis zum Jahr 2030 festschreiben. Da-bei geht es darum, ein nachhaltiges Mobilit\u00e4tskonzept f\u00fcr die Stadt zu entwickeln um Klimaschutzziele zu erreichen. Als Landeshauptstadt verfolgen wir das ganzheitliche Ziel, die Mobilit\u00e4t in unserer Stadt so attraktiv und nachhaltig wie m\u00f6glich f\u00fcr alle zu gestalten \u2013 auch durch eine gute Vernetzung von verschiedenen Verkehrsarten des Umweltverbundes und dem Ausbau und der Optimierung der Infrastruktur. Dazu geh\u00f6ren die Mobilit\u00e4tsstationen an Haltestellen in den Stadtteilen, die Erstellung eines Parkraummanagementkonzepts und die Errichtung von 300 Ladepunkten pro Jahr im Stadtgebiet. Alles ist bereits angeschoben.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Ohne Digitalisierung ist eine innovative Verkehrssteuerung und ein Verkehrsmix nicht vorstellbar, z.B. Ausbau des Schienennetzes und des \u00d6PNVs, U-Bahn-Linie 81, der Rhein-Ruhr-Express. Wo setzen Sie in der vorgesehenen Infrastruktur Ihre Priorit\u00e4ten?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Der Ausbau des Schienennetzes und des \u00d6PNV ist eine zwingende Aufgabe. Wir werden die Themen daher weiterhin mit dem erforderlichen Nachdruck und zusammen mit unseren Partnern weiterverfolgen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Es fehlen freie Parkpl\u00e4tze f\u00fcr Anwohner. Um die Innenstadt von PKWs von ausw\u00e4rtigen Besuchern zu entlasten, werden freie Parkpl\u00e4tze ben\u00f6tigt u.a. auch in Oberkassel. K\u00f6nnte sich ein Ausbau der Tiefgarage z.B. neben der Jugendherberge\/D\u00fcsseldorfer Stra\u00dfe nicht auch anbieten?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nach meinem Verst\u00e4ndnis geh\u00f6rt Oberkassel nicht mehr zur Innenstadt. (lacht) Aber im Ernst: In der Innenstadt haben wir viele Parkh\u00e4user, in denen ausreichend Parkraum f\u00fcr ausw\u00e4rtige Besucher bereitsteht. Noch besser w\u00e4re es nat\u00fcrlich, wenn das Einpendeln nicht mit dem privaten Pkw erfolgen m\u00fcsste. Wer zum Beispiel nicht nahe seines Wohnortes in den \u00d6PNV einsteigen kann, f\u00fcr den ben\u00f6tigen wir attraktive Park+Ride-Angebote in D\u00fcsseldorf und in der Region. Tats\u00e4chlich gibt es aber in weiten Teilen der Stadtbezirke 1 bis4 einen hohen Parkdruck, auch in Oberkassel. Meine Verwaltung und ich erarbeiten aktuell ein Parkraummanagementkonzept, mit dem wir das Parken im \u00f6ffentlichen Raum neu ordnen und vorhandene (private) Parkpl\u00e4tze effektiver ausnutzen wollen. Dabei setze ich vor allem auf bereits bestehende Angebot ein Tiefgaragen oder auf Parkplatz-anlagen \u2013 und hier insbesondere auf Parkraum in und an gewerblich genutzten Geb\u00e4uden, wie zum Beispiel Superm\u00e4rkten \u2013 die z.B. in den Abendstunden von Anwohnern genutzt werden k\u00f6nnten. Hier k\u00f6nnen wir, die Bereitschaft der Eigent\u00fcmerinnen und Eigent\u00fcmer vorausgesetzt, kurzfristig Entlastungen erzielen. Der Bau neuer oder der Ausbaubestehender Garagenanlagen hingegen ist bestenfalls mittelfristig zu realisieren. Im genannten Beispiel ist daher grunds\u00e4tzlich denkbar, auch \u00fcber Parkm\u00f6glichkeiten f\u00fcr die Anwohnerschaft in der bestehenden Tiefgarage zu sprechen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Bessere Schulen und Kitas f\u00fcr D\u00fcsseldorf sind ein wichtiges Thema. Unterschiedliche Schulformen sollen erhalten und abgesichert werden. Dabei sind die Modernisierung (PCs, Tablets) und der technische Ausbau\/die Sanierung nicht zu vergessen. Was konnte bisher umgesetzt werden?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Pandemie hat die Umsetzung von Projekten durch unvorhersehbare Materialknappheit und pl\u00f6tzlichen Fachkr\u00e4ftemangel bei den Auftragnehmern sp\u00fcrbar erschwert und auch verteuert. Durch entsprechende Fokussierung auf den Schulbau und die Digitalisierung konnten dennoch Meilensteine gesetzt werden: Im Rahmen der D\u00fcsseldorfer Schulbauoffensive werden derzeit34 Gro\u00dfprojekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 700 Millionen Euro gleichzeitig umgesetzt. Weitere 19 Gro\u00dfprojekte befinden sich in der Planung. Trotz Pandemie wurden allein in den letzten beiden Jahren 11 Gro\u00dfbaustellen erfolgreich fertiggestellt und f\u00fcr die Schulen er\u00f6ffnet. Bereits kurz vor der Pandemie wurde f\u00fcr die Digitalisierung der Schulen ein gesamtst\u00e4dtischer Plan beschlossen. Mit dieser Vorarbeit konnten in der Pandemie die erh\u00f6hten IT-Bedarfe rasant realisiert werden. Beispielhaft wurde die Zahl der mobilen Ger\u00e4te auf insgesamt 32.000 St\u00fcck verdreifacht.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Welche Betreuungsangebote zwischen der Kindertagespflege bis hin zur Kita sind realisiert bzw. noch vorgesehen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

D\u00fcsseldorf verf\u00fcgt \u00fcber ein sehr gutausgebautes Betreuungssystem f\u00fcr Kinder bis zum Schuleintritt. Jedes Jahr gehen neue Tageseinrichtungen f\u00fcr Kinder in Betrieb – in den letzten f\u00fcnf Jahren waren es rund f\u00fcnfzigneue Einrichtungen. Auch das Betreuungsangebot in der Kinderta<\/em>gespflege wurde stark ausgebaut. Derzeit haben wir f\u00fcr Kinder unterdrei Jahren eine Versorgungsquote von rund 51 Prozent und f\u00fcr Kinder ab 3 Jahren eine Versorgungsquote von rund 100 Prozent. Der Ausbau des Systems ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Neben dem Neubau neuer Kitas, der planm\u00e4\u00dfig verl\u00e4uft, ist es eine zunehmende Herausforderung, gen\u00fcgend Fachkr\u00e4fte zu finden.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Wie sieht das mit dem kosten<\/strong>freien schulischen Ganztag aus?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

D\u00fcsseldorf hat einen sozial gestaffelten Beitrag inkl. einer Geschwisterkind-Regelung, nach der bei Eltern mit mehreren Kindern nur f\u00fcr ein Kind der Beitrag erhoben wird. Das f\u00fchrt dazu, dass rund 50 Prozent aller Eltern in D\u00fcsseldorf beitragsbefreit sind. Viele Eltern zahlen dar\u00fcber hinaus einen reduzierten Beitrag. Inder Primarstufe stehen wir vor der Herausforderung, bis zum Schuljahr2026\/27 einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz zu sichern. Dies f\u00fchrt zu einem hohen Finanzaufwand f\u00fcr den Betrieb, die Ausstattung und die baulichen Herausforderungen. Noch ist allerdings leider nicht bekannt, in welchem Umfang D\u00fcsseldorf Bundes- und Landeszuweisungen erhalten wird.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Die Deutsche Oper am Rhein ist f\u00fcr uns D\u00fcsseldorfer ein gro\u00dfes Anliegen. Ein modernes Opernhaus w\u00e4re f\u00fcr unsere Stadt eine besondere Attraktion, aber auch eine finanzielle Herausforderung. Wann soll die Ent<\/strong>scheidung \u00fcber den Bau an neuer St\u00e4tte erfolgen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Mit dem Grundsatzbeschluss vom 16.12.2021 wurde zun\u00e4chst der Neubau des Opernhauses beschlossen. Eine Entscheidung f\u00fcr einen neuen Standort und einen Neubau an alter Wirkungsst\u00e4tte ist damit noch nicht erfolgt. Aktuell werden die Entscheidungsgrundlagen sowie der Verfahrensweg zur Standortentscheidung inklusive der Fortf\u00fchrung der Beteiligung der B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrgererarbeitet, die dem Rat am 7. Aprilvorgestellt werden sollen.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Das Deutsche Foto-Institut als nati-onales Kompetenz-Zentrum in D\u00fcsseldorf anzusiedeln, ist ein ehrgeiziges Anliegen. Wann f\u00e4llt hier die Entscheidung?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Sowohl der Deutsche Bundestag als auch der Landtag NRW haben je 41,5 Millionen Euro zur Realisierung des Konzepts f\u00fcr ein Deutsches Fotoinstituts in D\u00fcsseldorf beschlossen. Der Rat der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf hat sein Engagement f\u00fcr dieses Projekt \u00fcber die Zurverf\u00fcgungstellung eines Grundst\u00fccks im Ehrenhof bekr\u00e4ftigt. Alle wichtigen Voraussetzungen f\u00fcr ein Institut in D\u00fcsseldorf sind geschaffen. Zudem verf\u00fcgen wir eindeutig \u00fcber das bessere Konzept. Ich hoffe, dass die neue Staatsministerin f\u00fcr Kultur und Medien, Frau Roth, die n\u00e4chsten Schritte bald einleitet.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Die Stadt D\u00fcsseldorf scheint die Corona-Krise bisher relativ erfolgreich organisiert und bew\u00e4ltigt zu haben. Aufgrund von Covid sind die finanziellen Folgen f\u00fcr D\u00fcsseldorf enorm. Wie hoch ist der st\u00e4dtische Haushalt 2021 negativ belastet? Welche Erwartungen an Einnahmen hat die Stadt D\u00fcsseldorf f\u00fcr das Haushaltsjahr 2022?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nach aktuellen Erkenntnissen plant die Stadt D\u00fcsseldorf f\u00fcr das Jahr2021 Corona-bedingte Finanzsch\u00e4den in H\u00f6he von rd. 173 Millionen Euro \u00fcber die Bilanzierungshilfe abzugrenzen. Sie resultieren im Wesentlichen aus geringeren Erwartungen beider Gewerbesteuer. Um insbesondere in dieser schwierigen Zeit wertvolle Impulse f\u00fcr die Konjunktur zu geben, wurden keine Projekte der Stadt D\u00fcsseldorf zur\u00fcckgestellt. Der Haushaltsplan weist f\u00fcr 2022 Gesamtertr\u00e4ge in H\u00f6he von ca. 3 Milliarden Euro aus \u2013 das sind 160,7 Millionen Euro mehr als Jahr 2021.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Spitzensport in D\u00fcsseldorf: Borussia (Tischtennis), Fortuna (Fu\u00dfball), DEG (Eishockey), Rochus Club (Tennis), D\u00fcsseldorfer Panther (American Football) und die SG Art Giants (Basketball) sind bekannte Vereinsnamen und Sportst\u00e4tten. Welche Sport-Ziele hat sich unsere Stadt in Covid-Zeiten vorgenommen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Sportstadt D\u00fcsseldorf wird nicht allein durch das Abschneiden\u00a0der Profi- und Spitzensportvereine,\u00a0sondern ma\u00dfgeblich durch die vielf\u00e4ltigen Sport- und Bewegungsaktivit\u00e4ten aller Bev\u00f6lkerungsgruppen\u00a0definiert. Wir haben in D\u00fcsseldorf\u00a0sehr viel Spitzenvereinssport in der Breite. D\u00fcsseldorf war bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 in Tokio mit insgesamt 13 Sportler*innen in den Disziplinen Beachvolleyball, Fechten, Golf, Hockey, Judo, Rudern und Tischtennis so stark wie nie zuvor vertreten. Wir stehen eng an der Seite der D\u00fcsseldorfer Sportvereine. Die im ersten Lockdown entwickelten digitalen Formate zum Mitmachangebot Sport im Park unter dem Titel \u201eGemeinsam zu Hause trainieren\u201c haben sich bew\u00e4hrt und kamen im Fr\u00fchjahr 2021 wieder zum Einsatz. Bis zum Saisonende Ende September haben \u00fcber 17.000 Sportbegeisterte an 38 Kursen teilgenommen. Im Jugendsport wird D\u00fcsseldorf mit dem CHECK’D (D\u00fcsseldorf Modell der Bewegungs-, Sport- und Talentf\u00f6rderung) bundesweit beachtet. Der Ausbau der Sportinfrastruktur mit einem neuen Schwimmbad in Oberkassel\/Heerdt und einer neuer Eisporthalle in Benrath geht dynamisch weiter.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Die fehlende Sicherheit scheint nach wie vor ein Thema zu bleiben und wurde von der regionalen Presse unmittelbar nach der letzten Silvesternacht kritisiert. War dieses Silvester wirklich ein Problem?\u00a0<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nein. Das Rheinufer in der Altstadt ist immer ein beliebter Treffpunkt f\u00fcr die Menschen. Auch an Silvester zog es zahlreiche Personen dorthin. Es gab daher eine Reihe von Personengruppen, die den Jahreswechsel auf den Stra\u00dfen der Altstadt begangen haben, und die f\u00fcr sich genommen nicht gegen die Kontaktbeschr\u00e4nkungen der Landesregierung verstie\u00dfen. Erst gegen Mitternacht suchten die unterschiedlichen Gruppen unabh\u00e4ngig voneinander den Burgplatz und das Rheinufer auf. Die Gruppen zerstreuten sich zu einem gro\u00dfen Teil bereits vor der beh\u00f6rdlichen R\u00e4umung wieder. Eine R\u00e4umung wurde lediglich im Bereich der Freitreppe am Burgplatz kurz nach Mitternacht erforderlich. Durch das fr\u00fchzeitige Einschreiten der Einsatzkr\u00e4fte von Polizei und Ordnungsamt konnten Eskalationen vermieden werden.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Zum Schluss noch zwei pers\u00f6nliche Fragen: Einige D\u00fcsseldorfer m\u00f6gen vielleicht die scheinbare Distanziertheit und Rationalit\u00e4t im Umgang mit Menschen auf Ihre bisherigen Aufgabenbereiche reduzieren. Man muss eben kein Menschenf\u00e4nger sein, kann aber trotzdem positiv und offen seinen B\u00fcrgern sympathisch begegnen. Die D\u00fcsseldorfer haben dieses Verhalten gesp\u00fcrt und mit Ihrer Wahl deutlich best\u00e4tigt. Hat Sie die H\u00f6he des Wahlsieges in der R\u00fcckschau nicht \u00fcberrascht?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Ich hatte schon im Wahlkampf gesp\u00fcrt, dass ich mit den Themen, f\u00fcr die ich stehe \u2013 n\u00e4mlich Sicherheit, Verkehrswende, Digitalisierung, Kinderbetreuung und Klima – und mit der Art, wie ich an die Dinge herangehe, offensichtlich einen Nerv getroffen habe. Insbesondere in den letzten zehn Wochen des Wahlkampfes habe ich bei unz\u00e4hligen pers\u00f6nlichen Begegnungen zudem auch menschlich viel Zuspruch erfahren. Wie hoch die Zustimmung dann wirklich ist, das sieht man dann tats\u00e4chlich erst am Wahlabend.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Oberb\u00fcrgermeisterin Reker in K\u00f6ln hat ebenfalls die Wahl gewonnen. Als gew\u00e4hlter Oberb\u00fcrgermeister D\u00fcsseldorfs wird man sich in der Metropolregion Rheinland nun auch auf Augenh\u00f6he begegnen. Wird sich das in der Zusammenarbeit mit K\u00f6ln bemerkbar machen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

K\u00f6ln und D\u00fcsseldorf pflegen einen\u00a0guten Austausch auf vielen Ebenen in unterschiedlichen Themenfeldern. Im engen Schulterschluss k\u00f6nnen die beiden Gro\u00dfst\u00e4dte als wichtige Akteure Projekte der MRR st\u00fctzen und zum Erfolg beitragen. Es ist unser gemeinsames Ziel, das Rheinland als Metropolregion von europ\u00e4ischer Bedeutung im Wettbewerb zu positionieren, als Wohn- und Wirtschaftsstandort noch attraktiver zu gestalten und die Wahrnehmung als Region nach innen und au\u00dfen zu st\u00e4rken. Diese Herausforderungen lassen sich eben nur gemeinsam l\u00f6sen. Dazu gilt es, die vielf\u00e4ltigen Kr\u00e4fte, Potentiale und Ressourcen zu b\u00fcndeln. Erst die Verbindung zwischen den St\u00e4dten und den l\u00e4ndlichen Regionen ergibt das volle Potential des Rheinlands.<\/em><\/p>\n\n\n\n

\n
\n
\n\n\n\n

Kurzvita<\/strong><\/h3>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

\",

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Interview mit Dr. Stephan Keller, Oberb\u00fcrgermeister der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf<\/p>\n","protected":false},"author":4,"featured_media":4588,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[203],"tags":[141,8,12,38],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4566"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/4"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=4566"}],"version-history":[{"count":7,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4566\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":4589,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4566\/revisions\/4589"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/4588"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=4566"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=4566"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.djournal.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=4566"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}