4. Juli 2020In Düsseldorf Journal

Dritter RhineCleanUp am 12. September Mehr Müll durch Corona

Wie immer: von der Quelle bis zur Mündung. Ob wieder wie 2019 über 20.000 freiwillige Helfer in 113 Rheinanlieger-Kommunen mitmachen werden, wird sich zeigen. RCU-Initiator Joachim Umbach gibt sich trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen optimistisch. Der Grund: Durch die Ausgangsbeschränkungen floriert der Online-Handel, und dadurch wird wesentlich mehr Verpackungsmaterial eingesetzt. Und: Gastronomie „to go“ hat zu einem dramatischen Anstieg von Einweg-Modellen geführt. Dazu Joachim Umbach: „Alle guten Vorsätze, die es unserer Gesellschaft durchaus gab, wurden temporär vergessen. Es wird Zeit, den Schutz der Umwelt wieder mehr in den Vordergrund zu schieben.“

  • Vom 14. bis zum 21. August startet in Düsseldorf sowie in anderen Städten (Duisburg, Köln, Mainz, Mannheim und Kehl/Straßburg) die RHEINKIPPEN-Aktionswoche. In dieser Zeit sammeln die Helferinnen und Helfer nur Zigarettenreste, um das gesamte Sammelergebnis am 21. August in einer riesigen Klarsichtsäule zu präsentieren. Im letzten Jahr wurden allein in der NRW-Landeshauptstadt rund 200.000 Kippen aufgelesen. RCU-Initiator Ingo Lentz ordnet diese gigantische Zahl ein: „Da eine Zigarettenkippe 40 Liter Wasser vergiften kann, wurde so die Verseuchung von acht Millionen Liter Grundwasser verhindert.“ Die Bevölkerung ist aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen.
  • Am 12. September ist der RhineCleanUp-Tag. Von 10 bis 13 Uhr machen über 200 Gruppen das Rheinufer von der Quelle bis zur Mündung sauber. Eigentlich wie gehabt – in diesem Jahr aber unter Berücksichtigung der Corona-Vorgaben der Ordnungs- und Gesundheitsämter. Konkret: Es wird nur allein, zu zweit, in der Familie oder in kleinen Gruppen bis zu zehn Personen gesammelt. In Düsseldorf liegt wieder bei Pro Düsseldorf. Dazu der stellvertretende Vorsitzende Dr. Klaus Vorgang: „Es wird wieder zwei Ausgabestellen für Material geben – an der Oberkasseler Brücke und am Paradiesstrand. Gruppen von mehr als zehn Personen können sich ihr Material am 10. September, von 11 bis 14 Uhr bei der Awista, Auf dem Drap 40, abholen.“ Zu den Corona-Vorgaben gehört auch, dass sich alle Teilnehmer über die RCU-Website anmelden.
  • Erstmals ist das Engagement der RhineCleanUp-Organisation nicht auf den Rhein begrenzt, diesmal sind auch zahlreiche Gruppen an Ruhr und Mosel tätig. 
  • Der Düsseldorfer Bevölkerung bietet RhineCleanUp wieder etwas Besonderes, und zwar den RiverWhale, eine technische Neuheit, die im Medienhafen zusammen mit der Partnerorganisation RiverCleanUp präsentiert wird. Dieses Gerät fischt den Plastikmüll selbstständig aus dem Wasser. Es wird von Anfang September für ein halbes Jahr zur Erprobung im Medienhafen installiert.

Ermöglicht wird das Ganze durch die großzügige Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie. Stellvertretender Geschäftsführer Sascha Maas: „Als Soziallotterie setzen wir uns deutschlandweit für Mensch und Natur ein. Daher freuen wir uns sehr, erneut Hauptförderer des RhineCleanUps zu sein und somit zum Schutz der Umwelt und zur Förderung des sozialen Miteinanders beizutragen. Neben der Schärfung des Umweltbewusstseins ist es essentiell, Müll zu vermeiden. Wir hoffen, dass die Begeisterung weiterhin steigt und die gefundene Menge an Müll sinkt. Wir sind sehr stolz, dass wir dank unserer Teilnehmer bereits über 2.000 grüne und soziale Projekte mit 42 Millionen Euro in ganz Deutschland fördern.“ www.rhinecleanup.org.


Titelfoto: Dr. Klaus Vorgang (Pro Düsseldorf), Sascha Maas (Deutsche Postcode Lotterie), Sebastian Sahm (RhineCleanUp), Ingo Lentz (RhineCleanUp), Stephan Kaluza (Künstler), Joachim Umbach (RhineCleanUp)
© Foto: Anita Kajfes

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