29. August 2020In Düsseldorf Journal

Schon die Römer liebten das malerische Ahrtal….

…und hinterließen ihre Spuren.

DJournal-Autorin Barbara Schmitz auf heimatlichen Spuren

Verbrieft ist die Geschichte des Weinbaus ab dem 8. Jahrhundert. Um 1060 wurde die Saffenburg (in Mayschoß), die älteste Burg des Ahrtals, erbaut und der Ort Mayschoß 1106 erstmalig erwähnt. 1136 gründeten die Grafen von Saffenburg das Kloster Marienthal. Im 15. Jahrh. erhielt der Landesherr, der Kurfürst zu Köln, Ahrwein geliefert. Aber erst nach dem 30-jährigen Krieg wurden rote Rebsorten angebaut, deren Qualität man bis heute rühmt. 

Von 1794 bis 1814 annektierten französische Truppen auch das Ahrtal und setzten den Winzern mit preiswerteren und alkoholreicheren Weinen zu. Ab 1829 logierten Maler der Düsseldorfer Kunstakademie in Mayschoß, um Landschaftsstudien zu betreiben. 

Um 1860 schwächten Marktschwankungen und Missernten die Winzer, und viele Familien wanderten nach Amerika aus. In der Not griffen 18 Winzer zur Selbsthilfe, und gründeten – dem Gedanken Raiffeisens folgend – 1868 in Mayschoß die erste Winzergenossenschaft der Welt. Es wurde ein Erfolgsmodell, das auch heute, nach gut 150 Jahren, noch strahlt.

Ich wuchs in Mayschoß im Ahrtal auf und liebe das erste Grün im Frühling genauso, wie die Farbenpracht der Blätter zum Herbst hin. Die harte Arbeit im Weinberg, die wechselnden Duftwelten und die Schönheit der Landschaft haben mich durch meine Kindheit begleitet und geprägt. Und wie die Düsseldorfer Maler kehre ich immer wieder gerne ins Ahrtal zurück.

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