7. April 2021In Düsseldorf Journal

Thomas Schönauer – Philosoph. Ingenieur. Künstler.

Zu Gast bei Beate Düsterberg in der Kunstinitiative „Wurzeln und Flügel e.V.“

Wir dürfen uns nicht einfach zurücklehnen, wir müssen die Welt gestalten, haben eine soziale Verantwortung.

Thomas Schönauer ist ein Grenzgänger zwischen Philosophie & bildender Kunst und ein positiv Besessener, der die Unruhe zum Leben braucht und die Grenzen des Machbaren austestet. Dabei geht er in bestimmten Arbeiten wissenschaftsbezogen vor und veröffentlicht auch philosophisch-theoretische Reflexionen.“Die Philosophie ist für mich bis heute die geistige Basis meines künstlerischen Schaffens. Die Welt als materiellen und nicht-materiellen Kosmos zu definieren und zu verstehen, ist ein philosophischer Akt und Quell meiner Inspiration.


Seine Kunstwerke sind ein kraftvolles Zusammenspiel von Form, Struktur und Materialität. Bei seinen Gemälden verzichtet er auf den klassischen Pinsel, die ihm vorschwebende Formensprache war mit herkömmlichen Mitteln nicht zu verwirklichen. So kooperierte & experimentierte er mit Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren, mit Chemikern und Material-Forschern. Thomas Schönauer entwickelte eine eigene „Maltechnik“ mit EpoxydharzQuarzsand und Flüssigpigmenten, der Malgrund ist Edelstahl. Seine Farbkompositionen laufen aus- und ineinander, reagieren miteinander, verbinden sich zu Landschaften und schaffen die Illusion von Dreidimensionalität. „Man muss ins kalte Wasser springen; es ist zu vermeiden, den vorgegebenen Weg zu gehen. Ich glaube, dass das eine Voraussetzung dafür ist, überhaupt Kunst machen zu können. Kunst ist für mich das Synonym für dynamische Veränderung. Design hat eine Funktion, Kunst hat keine Funktion. Wenn von oben ein Zweck vorgegeben wird, dem Kunst dienen soll, dann wird Kunst missbrauchtNach meiner Auffassung ist es die Aufgabe von Kunst, die Menschen zum Nachdenken darüber zu bringen, warum etwas so ist, wie es ist. Daran misst sich auch die Qualität von Kunst.

Die meist überdimensionalen Skulpturen und Installationen faszinieren durch die Perfektion der Formen und Oberflächen. Thomas Schönauer geht es darum, aus der Skulptur Dinge heraus zu entwickeln, die als nicht machbar erscheinen. Seine monumentalen Arbeiten, seine schwebenden Stahlriesen triumphieren über die Schwerkraft. Vor allem die Cultivator-Skulpturen haben eine geradezu schwebende Dynamik, die fasziniert. Er ist international unterwegs und sein Œuvre umfaßt mittlerweile mehr als 400 Skulpturen. Seine Werke sind sowohl im öffentlichen Raum als auch in privaten und institutionellen Sammlungen vertreten.

thomas-schoenauer.comwww.meetpablo.comwww.wissenschaft-kunst.de


Beate Düsterberg-Eissing: Kunstinitiative „Wurzeln und Flügel e.V.“.

Angeregt durch das Zitat von Goethe: „ZWEI DINGE SOLLEN KINDER VON IHREN ELTERN BEKOMMEN: WURZELN UND FLÜGEL.“ gründeten Beate Düsterberg und Heinz Eissing 2004 die Kunstinitiative „Wurzeln und Flügel e.V.“. Sie sagen: „Wir alle brauchen Wurzeln. Für unsere Bodenhaftung, festen Stand und Stärke. Und wir brauchen Flügel. Zum Träumen, für unsere Kreativität und die Erbauung von Luftschlössern.“ 

Gerade Künstler bedürfen eines sicheren Fundaments, um furchtlos und frei von Zwang ihren Ideen schöpferisch Ausdruck verleihen zu können. Daher hat sich die Kunstinitiative zum Ziel gesetzt, außergewöhnliche Kunst- und Kulturprojekte von außergewöhnlichen Künstlern zu fördern. In einem umgestalteten Schulgebäude vis-a-vis von Schloss Reuschenberg präsentiert die gemeinnützige Initiative jährlich mehrere Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. 


„Thomas Schönauer zu Gast bei Beate Düsterberg“

28. März – 27. Juni 2021 Schloss Reuschenberg

Besichtigungen sind nach Vereinbarung eines Zeitfensters unter post@wurzelnundfluegel.org individuell möglich www.wurzelnundfluegel.org


Titelfoto: Thomas Schönauer und Beate Düsterberg
© Fotos: Barbara Schmitz

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