Robert Sader, , Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (3)

Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (3)

Logbuch des Mörsenbroicher Wegs

Teil 3 - Basis einer auf Corona gelandeten Familie

von Caroline Merz

Mittlerweile lief der Fernseher konstant und wir verfolgten das Geschehen auf allen Kanälen. Es gab nur ein Thema: CORONA

Schlimmste Bilder aus Italien machten die Runde. Das war nun nicht mehr so abstrakt weit weg wie China. Das Telefon stand nicht still. WhatsApp und Quatschen hielten sich die Waage. Dazu Facebook und Instagram - alle hatten nur ein Thema: CORONA!

Und plötzlich sah ich das Profilbild meines Mannes: Komplett vermummt hatte ich ihn noch nie gesehen. Sein Büro in der Uniklinik Frankfurt im Hintergrund. Ich rief ihn an und bekam eine Nachricht zurück. „Kann nicht reden, hier ist die Hölle los.“ Mehr und mehr bekam ich Angst. Was rollte da auf uns zu? Auch meine Kinder hörten bei den Bildern aus italienischen Krankenhäusern auf zu streiten. Und Mimi piepste wieder: „Wir werden alle sterben.“

Keine Widerworte der großen Kinder zeigte mir, die Lage ist ernst. 

Meine Freundin Camilla (Nylund) ruft mich an. Ihre Tochter Isabel sitzt in Holland fest, und der Kurz in Österreich hat die Grenzen dicht gemacht. Wohin soll sie? -  Camilla ist fertig. 

Schick sie her. Wir machen das schon.“ Am Abend kommt Isabel. Klar ist, das ist für länger! Isabel ist froh, aus Holland noch heraus gekommen zu sein. In 3 Tagen ist ihr Geburtstag. Camilla ist beruhigt. Wir legen uns freiwillig 14 Tage Quarantäne auf. Ich kam aus dem Kosovo, Isabel aus Holland - das reicht uns dafür. 

Ohne Nudeln und Reis schaffe ich es, ein leckeres Essen zu kochen! 

Alle sind müde und können das Wort Corona nicht mehr hören. Kaum im Bett, rief Robert an. Mein Mann ist der geborene „Antipanikmacher“, aber an diesem Abend klang er das erste Mal besorgt. Ich bat ihn, mir genau die Spielregeln zu erklären. 

„Das mit der Quarantäne finde ich gut. Dass Anna Masken nähen will, finde ich auch gut. Besser als nix.“

Ich machte ihm Vorwürfe. Bevor ich in den Kosovo geflogen war, wollte ich zur Sicherheit ein paar Masken kaufen. Aber er meinte damals, das ist nicht nötig. Die kann man immer noch kaufen. Und dann hatte er eine zündende Idee: „Erinnerst du dich an die Karnevalskostüme deiner albanischen Studenten? Vielleicht sind noch ein paar Masken übrig. Und ansonsten kauf einfach morgen welche. Schick Romeo und Anna zum Einkaufen. Du bleibst 14 Tage zu Hause.“

Mittelberuhigt schlief ich ein, flankiert von Mimi, die ja nicht sterben wollte.


Titelfoto: Komplett vermummt: Prof. Dr. mult. Robert Sader


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Oper b18, , Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg: Digitale Fotoausstellung zu Martin Schläpfer

Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg: Digitale Fotoausstellung zu Martin Schläpfer

Zum Abschluss seines elfjährigen Schaffens in Düsseldorf und Duisburg

Die Deutsche Oper am Rhein zeigt in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln eine Retrospektive zu Choreographien von Martin Schläpfer. Gert Weigelt, der seit vielen Jahren die Arbeit des Choreographen und Ballettdirektors mit der Kamera begleitet, hat Augenblicke festgehalten, die die beeindruckende Vielfalt des Schläpferschen Oeuvres lebendig werden lassen. Den Ausstellungsmachern ging es jedoch nicht nur darum, Impressionen aus verschiedenen Werken zu zeigen, sondern in der Kombination von Fotos und Zitaten Schläpfers choreographisches Denken sichtbar zu machen. 

„Von den Kraftfeldern zwischen Mensch und Körper“ heißt die vom stellvertretenden Leiter des Deutschen Tanzarchivs, Thomas Thorausch, und der Dramaturgin Anne do Paço kuratierte Ausstellung, die ursprünglich mit der Premiere von Schläpfers 43. Programm – b.43 – im Theater Duisburg gezeigt werden sollte, um zur b.44 Premiere ins Opernhaus Düsseldorf zu wandern. Durch die vorzeitige Saisonbeendigung wurde aus dem analogen Konzept ein digitales. Unter www.kraftfeld-mensch-koerper.de präsentiert sich die Ausstellung jetzt der Öffentlichkeit und lädt zu einer sinnlichen, mit vielen Zitaten kommentierten Reise durch elf Jahre Tanzkunst ein. 

Eine Choreographie als Bewegung gewordener Ausdruck trägt stets das Nachsinnen ihres Schöpfers über den Körper und dessen Ausdrucksmöglichkeiten in sich. Doch nur selten finden Gedanken und Betrachtungen eines Choreographen den Weg in die Öffentlichkeit. Die Ausstellung „Von den Kraftfeldern zwischen Mensch und Körper“ möchte dies versuchen: Martin Schläpfers Gedanken zum Tanz begegnen einer Auswahl von Bilderfolgen des Fotografen Gert Weigelt. Auf ganz eigene Art regt die Kombination zum Verständnis der Tanzkunst an und lässt gleichzeitig das Schaffen Martin Schläpfers für das Ballett am Rhein Revue passieren. 

www.kraftfeld-mensch-koerper.de

Titelfoto: b18_Sinfonien_03 
© Foto: Gert Weigelt


Tulip Inn, , TULIPS Lunch: Unternehmerinnen talken mit OB-Kandidaten

TULIPS Lunch: Unternehmerinnen talken mit OB-Kandidaten

Große Events gibt es viele in Düsseldorf. Doch für den TULIPS Lunch hat sich Unternehmerin Nicola Stratmann etwas anderes ausgedacht: klein, fein, klug und persönlich. Führende Frauen der Düsseldorfer Wirtschaft – Managerinnen, Geschäftsführerinnen, Unternehmerinnen – treffen einen bekannten Düsseldorfer zum Lunch im Arena-Hotel Tulip Inn. „Das gute Essen ist Nebensache. Der branchenübergreifende Austausch steht für uns im Vordergrund”, so Nicola Stratmann, Geschäftsführende Gesellschafterin des EVENT & FAIR Hotel Tulip Inn in der Arena Düsseldorf und Initiatorin des neuen Formats „TULIPS Lunch“.

Die Personenzahl war begrenzt, die kostbare Zeit der Beteiligten ebenfalls. Zehn Frauen in Führungspositionen nahmen an der langen Lunch-Tafel auf der hoteleigenen Stadionterrasse Platz - natürlich entsprechend der Corona-Hygiene- und Abstandsregeln – und stellten Thomas Geisel ihre Fragen. Zwei Stunden dauerten Lunch und Gespräche, die den Gästen eine Auszeit, aber auch Themen jenseits des eigenen Tellerrands boten.

Am 24. Juni stellt sich Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister-Kandidat der CDU, den Fragen der Tafelrunde. Nach den Sommerferien am 28. August ist Kandidatin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) zu Gast auf der Stadionterrasse des Sport- und Business-Hotels.

Welche Macherinnen aus Düsseldorf dabei sein werden, wird von Lunch zu Lunch variieren.

Bereits mit von der Partie sind: Melanie Goll (Wirtschaftsmagazin Trade Talk), Dorothea Körfers (Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf), Simone Thedens, (Geschäftsführerin von Kfz Karosseriebau und Lackierung), Daniela Antonin (Leiterin des Hetjens Museums), Petra Wassner (Geschäftsführerin NRW.Invest), Hildegard Müller(Verband der Automobilindustrie), Claudia Schulte (Handwerkskammer Düsseldorf), Ursula Wiedenlübbert (Dipl. Kaffee-Sommelière im KaffeeReich).

Außerdem erfüllt der TULIPS Lunch neben dem Austausch noch einen zusätzlichen guten Zweck: Jede der Damen zahlt pro Veranstaltung 25 Euro, das Tulip Inn verdoppelt den Einsatz und die so gesammelte Summe geht – wie bei allen wohltätigen Aktionen des Hotels – an den Ambulanten Kinderhospizdienst in Düsseldorf.


Titelfoto: Simone Thedens, Ursula Wiedenlübbert, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Nicola Stratmann
© Foto: Anke Hesse


Tasie, , Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (2)

Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (2)

Logbuch des Mörsenbroicher Wegs

Teil 2 - Basis einer auf Corona gelandeten Familie

von Caroline Merz

Kaum zu Hause angekommen, stand Tasi in der Türe.

„Mama, Darmstadt macht wahrscheinlich die Uni zu.“

Wie bitte?

„Ja, hab eben `ne Mail bekommen.“

Darauf Romeo: „Tasi, wieso hast du so ein Glück? Von Augsburg ist noch nichts gekommen.

Sag mal spinnt ihr? Die Unis zu. Morgen dann womöglich noch die Schulen… - so ein Quatsch!

Meine Tochter hält mir ihr Handy unter die Nase: „Lies!“

Romeo und ich können es nicht glauben. Ich mache den Videotext an und bin dauerhaft auf NTV. Ich höre immer wieder: Schulen und Unis werden geschlossen. 

Im Hintergrund jubelt Romeo. Auch Augsburg wurde geschlossen. Mindestens 2 Wochen chillen. 

Ich öffne meinen Mailaccount. Eine Nachricht des Görres Gymnasiums springt mir ins Auge. Wir werden nächste Woche für 2 Wochen schließen. 

Na bravo… alle zu Hause. Krisensitzung. Wie geht das jetzt? 

Romeo ruft seine Freundin an. Bei deinen Eltern oder hier? Anna entschließt sich für uns. 

Tasi mit ihrem Freund auch. 

Das heißt kochen 2 Mal am Tag für 5 Teenager… ohne Nudeln und Reis. Diese Sachen scheinen mittlerweile in ganz Deutschland ausgegangen zu sein. Ich höre von Schwarzmarktpreisen für Klopapier. Eine Rolle €10. Romeo denkt sofort ans Klopapiergeschäft. Junge halt… - 5 Frauen protestieren. Tasi beschriftet die Rollen... wir kennen unseren BWL Studenten! 

Da schrillt mein Handy. Meine Mutter! Hast du schon gehört, alles dicht? Ich sehe schreckliche Zeiten auf uns zukommen. 

„2 Wochen, Mutti, 2 Wochen.“

Sie beharrt. Es wird eine Katastrophe

Genervt lege ich auf. Plötzlich eine WhatsApp um 11h morgens von Mimi. „Bitte hol mich um 12h ab. Fahre nicht mehr mit der Bahn wegen der Todesseuche.“ Spinnen die jetzt alle? - denke ich.

Romeo plant schon sein Studentenleben. Jeden Tag Tennis und Golfspielen, den Rest des Tages chillen. Auf mein: Lern doch schon mal etwas vor, kommt nur ein undefiniertes Grunzen. „Ich weiß ja nicht was!“

Sehr praktisch, denke ich und mach mich auf den Weg zur Schule. Das erste Mal pünktlich steht Mimi vor der Schule. Nur wo parken? Circa 50 SUVs, Kleinwagen und Fahrräder bevölkern die Kö. Durchkommen: Fehlanzeige. Wir verabreden uns woanders hin. Sie steigt ein: „Mama, wir werden alle sterben.“

Mimi hör auf so einen Unsinn zu reden. Niemand wird hier sterben. 

„Mama, du hast keine Ahnung.“


Titelfoto: Tasi


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Mena Moden, , Lebensfreude aus Überzeugung

Lebensfreude aus Überzeugung

Nejla Menakipci von MENA Moden aus Düsseldorf-Lohausen sieht ihren Beitrag zu Corona in einer positiven Sicht auf die schönen Seiten des Lebens, die man erkennen muss.

„Unfassbar, aber wahr, 

die Ereignisse der letzten schrecklichen Monate haben uns Menschen einer großen Prüfung ausgesetzt. 

Traurig, dass immer etwas Schlimmes passieren muss, damit wir wieder lernen, die alltäglichen und besonderen Dinge des Lebens zu schätzen. 

Denn das wirklich Wichtige im Leben hat der Mensch vergessen:

Familie, Freunde, Lieben, Lachen, Fühlen,
Sehen, Hören, Helfen, Riechen, Genießen.

Diese kostbaren Geschenke sollten wir nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen und für eine gesunde Zukunft zusammenhalten, denn gemeinsam sind wir stark. 

Selbstverständlich ist MENA mit ihren neuen Kollektionen auf der Niederrheinstraße für alle da, die sich nach einer Zeit von Angst und Unsicherheit in einer ansprechenden Atmosphäre mit schönen Dingen eine Freude machen möchten. 


Koe Bogen, , Kö-Bogen bekommt viele neue Bewohner

Kö-Bogen bekommt viele neue Bewohner

Insektenhotels und Nistkästen sind installiert

Der Kö-Bogen des Stararchitekten Daniel Libeskind gilt als das moderne Wahrzeichen von Düsseldorf und eine Lieblingsadresse für Shopping und Lifestyle. Seit kurzem ist er auch ein Zuhause für viele neue Bewohner: Viele Insektenarten haben Nistmöglichkeiten auf dem extensiv begrünten Dach bekommen. In Kooperation mit dem NABU Düsseldorf wurde die 4.000 Quadratmeter große Fläche aufgewertet.

Insgesamt fünf maßgeschneiderte Insektenhotels wurden eigens für den Kö-Bogen angefertigt und mit entsprechenden Nistmaterialien ausgestattet. Die kleinen Edelstahlhäuschen bieten Wildbienen und anderen Insekten über dem Hofgarten eine neue Heimat. Das ist Artenschutz im Stadtzentrum. Zusätzlich gehören 24 Nistkästen für Vogelarten wie Kohlmeise, Haussperling, Feldsperling und vor allem Mauersegler zu diesem Naturschutzprojekt des Kö-Bogens, der übrigens als Green Building ausgezeichnet wurde. 

Nicht nur für Singvögel und Insekten wurden in Absprache mit den Naturschutzbund-Experten Nistmöglichkeiten geschaffen. Auch für Fledermäuse gibt es nun eigene Kästen: Sie dienen als Tagesquartiere für die geschützten Tiere mitten in der Stadt. Und ein Nistkasten für Turmfalken hängt in 26 Metern Höhe: Er soll sogar diesen Greifvogel einladen, sich auf dem Kö-Bogen anzusiedeln.

Die extensive Begrünung der Dachfläche ist ein wichtiger Beitrag der Immobilienwirtschaft für nachhaltiges Bauen im 21. Jahrhundert. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind große globale Themen, zu denen jeder Einzelne mit kleinen Maßnahmen seinen Beitrag leisten kann. Aufgrund seiner grünen Lage wollen wir als verantwortungsvolle Betreiber unbedingt, dass der Kö-Bogen beim Naturschutz aktiv mitspielt“, so Marco Koch, Manager Technik Kö-Bogen. In enger Zusammenarbeit mit dem NABU Düsseldorf entstand diese wegweisende Initiative für grüne, natürliche Dächer.

Das beeindruckende, mehrfach ausgezeichnete Gebäude mit seinem innovativen High Tech Design wurde für seine nachhaltige Bauweise, die den neuesten Umweltstandards entspricht, mit der LEED-Zertifizierung Platin ausgezeichnet. 


Auf dem Foto: Marco Koch (Technischer Manager Kö-Bogen), Gerda Hucklenbroich (Vorsitzende NABU Düsseldorf)
© Foto: Andreas Endermann


Dingens, , Geschichten aus Dingens und von anderswo

Geschichten aus Dingens und von anderswo

LITERATUR - neu entdeckt als guter Wegbegleiter durch das Corona-Tief

Eine kleine Leseprobe aus dem Buch:

Die meisten Dingenser waren damals noch nie so weit flussaufwärts gerudert, weil man unmittelbar im Fluss vor dem Dörfchen genügend Fisch in den Reusen und Netzen fing: Lachs, Brassen, Aal und andere Leckereien. 

Nun aber, es muss so um 1300 nach der Geburt des Herrn gewesen sein - die Leute aus Dingens wussten es nicht genau, und es war ihnen auch gleichgültig - hatte der Graf und Landesherr zum kriegerischen Einsatz gerufen. Worum es genau ging, wussten die Männer von Dingens nun wirklich nicht, aber man nahm vorsichtshalber alles mit auf die Boote, was man für eine Klopperei brauchen konnte. Dreschflegel, Sensen und Mistgabeln stellten dabei die Hauptbewaffnung. Trotz fortschreitenden Alkoholgenusses auf der Reise langten die Fischer und Bauern von Dingens dann irgendwann am späten Nachmittag am Ort des Geschehens an. 

Boote vertäut und auf in den Kampf mit Geschrei.

Nun waren leider den Kämpfern aus Dingens die Wappen der einzelnen Kampfgruppen nicht sehr vertraut, es waren ja Ritter des Bischofs, Kämpfer aus Brabant und Geldern, Luxemburger und eben die Soldaten des Grafen. Jedenfalls schlugen sich die Kämpfer aus Dingens sehr tapfer und hieben einfach jeden um, dessen sie habhaft werden konnten, egal, welches Wappen er trug - sozusagen vorsichtshalber. 

Es war auch einerlei, da das große Ziel erreicht wurde, nämlich der Sieg ihres Grafen. Als Dank für die Teilnahme am Gemetzel erlebten die Dingenser einige Monate später die Erhebung ihres schlichten Dorfes zur Stadt durch den Grafen und durften sogar einmal pro Jahr einen Jahrmarkt abhalten. 
Deshalb also ist Dingens jetzt eine Stadt.

Michael Kirch (Unsere Autoren) ist Schriftsteller, Musiker und Arzt. Zu dem Buch sagt er:
„Alle diese Kurzgeschichten enthalten ein Körnchen Wahrheit!“ 

Düsseldorfer müssten die Geschichte eigentlich kennen. (Anm. der Redaktion)


Dietmar Neidig

Dietmar Neidig – Privatinitiative in Corona Zeiten

Zeitnaher Bericht zu Fragen, die sich jeder schon mal gestellt hat:
Wie entstehen private Initiativen und Hilfsprojekte?
Wer macht so etwas und wie geht das?
Kann ich auch etwas tun?

Dietmar Neidig ist 52 Jahre alt und studierter Diplom-Kaufmann. Zurzeit ist er Geschäftsführer 2er Handelsunternehmen, die sich a) mit Batterien und deren Verbrauchern sowie b) dem gesamten Procter&Gamble-Sortiment und weiteren Reinigungsmitteln, Hygieneartikeln etc. beschäftigen. 

Hier ist seine Geschichte:

Durch die sogenannte Corona-Krise kam ich natürlich auch mit dem Thema Atemschutzmasken / Mundnasenschutz sowie weiteren persönlichen Schutzartikeln (PSA) in Berührung und leider auch mit deren Verkauf über immer mehr plötzlich auftretende Glücksritter in dem Markt, denen jegliche kaufmännische Ethik zu fehlen schien. 

Die Regierung (auch die kommunale) veranlasste Maskenpflicht und weitere Auflagen, jedoch wurden die sozialen Organisationen, die sich um die „Schwächeren“ in unserer Gesellschaft kümmern, außen vorgelassen. 

So entstand bei mir die Idee, unbürokratisch, gezielt und über bedarfsgerechte Sachspenden zu helfen. Ich wollte den Organisationen im Sozialbereich die Beschaffung in diesem überteuerten und undurchsichtigen Markt abnehmen, was ja durch eine bloße Geldspende nicht möglich gewesen wäre.

So habe ich ein Budget gespendet und auch im Freundeskreis Geld gesammelt, ohne Vergabe von Spendenquittungen etc. rein auf privater Ebene, und damit Masken / Mundnasenschutz, Desinfektionsmittel, aber auch Haushaltswaren für Housing-Projekte (Wiedereingliederung von Obdachlosen in Wohnungen), Unterwäsche & Socken (die werden nämlich nie gespendet!) sowie Damenhygieneartikel für obdachlose Frauen besorgt, die ein noch größeres Problem mit der Hygiene unter ihren Lebensumständen haben. 

Wir haben aber auch Nachbarschaftskonzerte organisiert in Zusammenarbeit mit stadtbekannten DJs, was sehr gut angenommen wurde. 

Bisher haben wir für die Düsseldorfer Tafel, das Kinderhospiz Regenbogenland, Heartbreaker/Düsseldorfer Aidshilfe, Gutenachtbus und Vision-teilen gespendet.

In der nächsten Woche geht es weiter: mit Masken für den Erhalt des Streetworking, aber auch zum Schutz der Leute untereinander, wenn sie in öffentlichen Schlafstätten eng aufeinander leben müssen, aber auch beispielweise Kopflampen für die Leute nachts draußen.

Apell von Dietmar Neidig:
Mein Wunsch ist es, diese Initiative auch langfristig aufrecht zu erhalten und ich hoffe sehr, dass wir noch weitere Mitstreiter finden. mail@dietmarneidig.de   

Wir wollen nicht durch Marketing auffallen, sondern durch Leistung! 


zollhof, , Serie: Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (1)

Serie: Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (1)

Logbuch des Mörsenbroicher Wegs

Teil 1: Basis einer auf Corona gelandeten Familie

von Caroline Merz

Gestern aus Pristina gelandet, höre ich zum ersten Mal nach 8 Tagen deutsches Radio. Was auf NTV geschrieben wurde, war im Kosovo weit weg. Doch plötzlich war sie da: CORONA. Übersetzt die Krone, Krönung oder der Kranz. 

In der Musik ist die Corona etwas Tolles, das Highlight einer Arie. Doch das hier? Das stellte alles in den Schatten. Ungläubig hörte ich zu. Haus nicht mehr verlassen, alles geschlossen, keinerlei Veranstaltungen mehr. Wörter wie Maskenpflicht und Desinfektionsmittel kannte ich nur aus dem Krankenhaus. Das war jetzt unser Alltag? Ungläubig starrte ich in meinen Kaffee. 

Plötzlich durchzuckte es mich, nur noch 10 Caps…. oh mein Gott….und wahrscheinlich kein Vorrat zu Hause! Barfuß rannte ich in den Keller, barfuß, mir war‘s egal. Kein Kaffee, vielleicht auch keine Nudeln und kein Reis mehr? 

Und so war es: sozusagen „ausgebombt“. Von oben krächzte eine Stimme: „Mama, was gibt‘s zu essen?“ Essen - was für eine Dramatik angesichts der leeren Kellerregale. Vanillezucker und Sahnesteif hatte ich 50 mal, aber die wichtigen Sachen - NIX! Mama! Der Weckruf eines verhungernden Sohnes fuhr mir durch Mark und Bein, meine Kinder! Ich sah bereits hungernde Kinder in meinen Betten liegen. Ich schleppte mich nach oben. Ich musste ihnen die Wahrheit sagen: eure Mutter hatte versagt! In der ersten wirklich lebensbedrohenden Krise. Keine Nudeln, kein Reis, nur Marmelade, Gurken, Sauerkraut und 10 Zuckerarten. Es war das Ende!

Oben sah ich meinen Sohn an der Kaffeemaschine. Nur noch 9 Caps! „Romeo, du trinkst doch gerne Tee, wieso machst du dir einen Kaffee?“ fragte ich nebenbei. „Ey Mama, spinnst du. Ist doch voll egal.“ Mein Sohn hatte die Tragweite seines Handels noch nicht erkannt. „Wir können nicht mehr raus, um Neuen zu kaufen“, wisperte ich. „Spinnst du jetzt oder was? Wir sind doch nicht im Kosovo.“ „Romeo, wir haben einen kompletten Lockdown. Nix mit einkaufen usw. und ich ohne Kaffee? Wie soll das gehen?“ Die Nudeln und anderes ließ ich geflissentlich weg. „Also Mama, dann sollten wir noch schnell in einen Supermarkt fahren.“

In 2 Minuten waren wir fertig. Nur Masken - woher sollten wir die denn nehmen? Da kam mir die zündende Idee. Beim Skifahren hatten wir doch solche mal gegen die Kälte gekauft - aber natürlich genau jetzt: wo war das Zeug!? Fieberhaft wühlten wir alles durch. Endlich, 30 Minuten später fanden wir sie. Wir sahen damit aus, wie für einen Überfall ausgerüstet … aber was soll‘s! Wir wollten überleben!

Auf dem Parkplatz vor unserem REWE gab‘s Krieg. Wir parkten in einer Seitenstraße und zogen in die Schlacht. KEINE Nudeln, KEIN Reis, KEINE Konserven. Alles leer. Zum Glück gab‘s noch Kaffee. Gleich 20 Päckchen wanderten in den Wagen. Und Tütensuppen, Knödel jeglicher Art, Ketchup und Majo, Chips und Schokolade, H-Milch und Obst. Alle letzten Püree-Päckchen und jede Menge Käse. An Pizza gab‘s nur noch die scheußliche, aber Überleben war alles. Auch 10 Magnum Eispakete wurden noch gehortet. 

Und dann an der Kasse kam eine Nachricht durch den Lautsprecher: Es gibt leider kein Toilettenpapier mehr und auch Küchenrollen sowie Reis und Nudeln können nicht mehr nachgeliefert werden!!! KLOPAPIER! Ich war doch eine gute Mutter. Hatte vor der Abreise noch eine 50iger Packung gekauft. Eine fast schon diebische Freude stieg in mir auf angesichts der enttäuschten Gesichter der anderen Sammler! Ich war raus aus der miserablen Lage!!!


Zu Teil 2


Schlemmermeyer scaled, , Münchener Traditionsunternehmen trifft rheinische Lebensart

Münchener Traditionsunternehmen trifft rheinische Lebensart

Feinkosthändler Schlemmermeyer eröffnet Filiale am Düsseldorfer Carlsplatz

Am 13. Juni eröffnete Schlemmermeyer eine Dependance am Düsseldorfer Carlsplatz. Der Feinkosthändler mit bundesweit 17 Filialen war im November vergangenen Jahres von der Düsseldorfer 12.18. Unternehmensgruppe übernommen worden, die außergewöhnliche Hotel- und Gastronomieprojekte entwickelt. 

„Mit dem neuen Schlemmermeyer-Stand verwirklichen wir einen Traum meines verstorbenen Geschäftspartners und Freundes Kai Richter. Er hat an der Gestaltung des neuen und zeitgemäßen Schlemmermeyer-Konzepts maßgeblich mitgewirkt und wäre stolz, den Flagship-Store in seiner Wahlheimat Düsseldorf bewundern zu können“, kommentiert Jörg Lindner, geschäftsführender Gesellschafter der 12.18. Unternehmensgruppe, die Neueröffnung. Jürgen Krins,Geschäftsführer der Schlemmermeyer GmbH und Co. KG., ergänzt: „In Zeiten, in denen schlechte Nachrichten dominieren, sind wir stolz, ein positives Signal zu senden: Schlemmermeyer blickt optimistisch in die Zukunft und wird weiter wachsen.“ 

Ob frische Wurst- und Käsespezialitäten zum Mitnehmen oder Feinkost zum vor Ort genießen: Das Angebot umfasst bekannte Grill-Spezialitäten analog zum Viktualienmarkt in München und reicht von Krustenbraten über Rauchzipferl, Rostbratwürstchen und Leberkäse bis hin zur klassischen Münchener Weißwurst mit Brezel und dem neuen „Schlemmerburger“. Daneben wird das bayerische Traditionsunternehmen wechselnde Delikatessen im Rahmen von Themenwochen anbieten. 

Heiner Röckrath, Geschäftsführer der Wochenmarkt Karlplatz GmbH, freut sich über den Zuwachs auf dem ältesten Wochenmarkt der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt: „Der Carlsplatz im Herzen Düsseldorfs steht seit jeher für Frische, Vielfalt und Qualität. Schlemmermeyer reiht sich mit seinem Sortiment perfekt in das Angebot an hochwertigen kulinarischen Spezialitäten ein“. 

Der Schlemmermeyer-Stand mit der Nummer E7 am Carlsplatz ist wochentags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 16 Uhr geöffnet.


Titelfoto: (v.l.) Jörg Lindner (geschäftsf. Gesellschafter 12.18. Unternehmensgruppe), Heiner Röckrath (Geschäftsführer Wochenmarkt Karlplatz GmbH), Jürgen Krins (Geschäftsführer Schlemmermeyer GmbH und Co. KG.)
© Foto: Schlemmermeyer