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Aquazoo Löbbecke Museum - Ein Juwelen-Felshüpfer auf Tuchfühlung

Hoshi sucht regelmäßig den Kontakt zu seinen Tierpflegerinnen und -pflegern

Seit 2017 lebt er in dem großen Korallenzuchtbecken hinter den Kulissen des Meerwasserbereichs im Aquazoo Löbbecke Museum: Hoshiko (japanisch für "Kleiner Stern"), ein knapp zehn Zentimeter langer Juwelen-Felshüpfer (Salarias fasciatus). Vom Aquazooteam liebevoll "Hoshi" genannt, hat der kleine Fisch eine ganz besondere Verbindung zu den Tierpflegerinnen und Tierpflegern des Instituts aufgebaut: Regelmäßig sucht der Felshüpfer den direkten Kontakt zu ihnen und geht auf "Schmusekurs".

Ein handzahmer Fisch

Um den Speisenplan des kleinen Algenfressers abwechselnd zu gestalten, erhält Hoshi hin und wieder ein wenig Flockenfutter. Bereits vor mehreren Monaten staunte Anne-Claire Hoffmann, Vorarbeiterin in der Meerwasserabteilung, nicht schlecht, als Hoshi sich seinen Leckerbissen direkt aus ihrer Hand abholte. Als wenig später eine der Auszubildenden längere Zeit mit den Händen im Becken arbeitete, passierte es dann plötzlich: Hoshi schwamm auf die Hand der verdutzten Mitarbeiterin und machte es sich dort gemütlich. Seitdem nutzt der forsche Felshüpfer jede Gelegenheit, um auf Tuchfühlung mit seinen Pflegerinnen und Pflegern zu gehen.

Normalerweise wird der Kontakt zwischen Wildtieren und Menschen in Zoos und Aquarien auf ein Minimum reduziert. Die Tiere sollen Wildtiere bleiben. Nur in Ausnahmefällen wie beim sogenannten "Medical Training" werden Tiere an die Hände der Pflegenden gewöhnt. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Manche der Aquazoo-Bewohner suchen aktiv den Kontakt und haben dabei ein überaus einnehmendes Wesen. Die Kraken (Octopus vulgaris) im Aquazoo demonstrieren dies seit jeher. Mit Hoshi hat sich nun erstmals ein Vertreter der Schleimfische in die Reihe der handzahmen Ausnahmen eingereiht. Da Hoshis Refugium regelmäßiger Arbeiten durch die Tierpflegerinnen und -pfleger von Hand bedarf, und der Juwelen-Felshüpfer nicht zu den giftigen Aquazoobewohnern gehört, ist dieser Kontakt völlig unbedenklich.

Fleißige Helfer im Aquarium-Becken

Juwelen-Felshüpfer sind als unersättliche Algenfresser fleißige Unterstützung für das Aquazooteam. Gleich mehrere Artgenossen von Hoshi bewohnen die verschiedenen Tropen-Aquarien in der Ausstellung des Instituts im Nordpark und halten Korallen, Felsen und Scheiben algenfrei. Da Felshüpfer äußerst territorial sind, werden die kleinen Fische einzeln oder in Kleinstgruppen – je nach Aquariengröße – zusammengehalten. Hoshi beansprucht "sein" 180 Liter fassendes Aufzuchtbecken der Weichkorallen zum Beispiel für sich und lässt dort keinen weiteren Artgenossen zu. Regelmäßig halten hier aber Fische anderer Arten Einzug, die sich hinter den Kulissen eingewöhnen, nachdem sie in der Regel aus anderen Aquarien nach Düsseldorf gezogen sind. Für diese Neuankömmlinge ist Hoshi dann so etwas wie eine erste "Bezugsperson".


Fotos: Aquazoo Löbbecke Museum


Albert Tilmann, , „Eine spannende und vielseitige Aufgabe“

„Eine spannende und vielseitige Aufgabe“

Ein Gespräch mit Dr. Albert Michael Tilmann, Vorsitzender der Robert-Schumann-Gesellschaft

von Dr. Susanne Altweger 


2017 wurden sie zum Vorsitzenden der Robert-Schumann-Gesellschaft gewählt. Wie kam es zu diesem bürgerschaftlichen Engagement? 

Ich wurde von unserem Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe angesprochen, der einen neuen Vorsitzenden suchte, weil mein Vorgänger beruflich nach Asien ging und es sich auf Dauer schwierig gestaltete, die Gesellschaft ausschließlich virtuell zu leiten. Herr Lohe meinte, mein „Doppelberuf“ als Jurist und Musiker sei die ideale Grundlage für diese Funktion. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich mich dann entschieden, diese herausfordernde Aufgabe für das Düsseldorfer Kulturleben zu übernehmen.

Nun blicken sie auf fast drei Jahre zurück. Was konnten sie in dieser Zeit verändern oder bewirken?

Mein erstes Anliegen war, der Schumann-Gesellschaft in Düsseldorf wieder ein Gesicht zu geben. Das hieß konkret, bei Politik und Verwaltung und im Düsseldorfer Kulturleben präsent zu werden, um die Schumann Gesellschaft wieder ins Bewusstsein zu rücken. 

Eine weitere wichtige Aufgabe war, neue Mitglieder zu gewinnen. Dabei hat mir meine gute Vernetzung in der Stadt geholfen, insbesondere zu den der Musik verbundenen Menschen in Düsseldorf. Unser moderater Jahresbeitrag von 75 Euro hilft natürlich auch dabei. Die nächste große Herausforderung war 2019 das Schumann Fest. Die bisherige Finanzierung mit großzügigen Sponsoren war nicht mehr möglich. Banken und Firmen, die ein Sponsoring in sechsstelliger Höhe zur Verfügung stellen, gab es nicht mehr. In Abstimmung mit der Stadt wurde besprochen, dass zukünftig die Tonhalle gGmbH die Schumann Feste als Veranstalterin organisiert und wir daran mit Programmvorschlägen und Empfehlung von Musikern mitwirken. 2019 stand ganz unter dem Motto „200 Jahre Clara Schumann“. Auch wenn wir Robert-Schumann-Gesellschaft heißen, fördern wir mit derselben Leidenschaft das Andenken Claras.

Worin liegt Claras besondere Bedeutung? 

Sie war nicht nur eine hervorragende und erfolgreiche Solistin, sondern auch beeindruckende Komponistin, deren Werke es verdienen, aufgeführt zu werden. Sie hat zum Beispiel ein fantastisches Klavierkonzert komponiert. Als Solistin dafür konnte ich die georgische Virtuosin Mariam Batsashvili gewinnen, die meine Frau und mich in Hamburg bei der „Deutsche Stiftung Musikleben“ elektrisiert hatte. Beim Studium ihrer Vita sah ich, dass sie eine der wenigen jungen Pianistinnen war, die dieses Clara Schumann-Konzert bereits vor dem Jubiläumsjahr 2019 im Repertoire hatte. Der Intendant der Tonhalle, Michael Becker, gestand freimütig, dass dieses Werk noch nie von den Düsseldorfer Symphonikern aufgeführt worden war. So kam es im Mai 2019 zur Düsseldorfer Erstaufführung. Ein Solo Rezital mit Mariam Batsashvili folgte im Januar 2020 im Schumann-Saal. Dafür bat ich sie, auch Robert Schumann in ihr Repertoire aufzunehmen. So studierte sie die Fantasiestücke für Klavier Opus 12 ein. In Düsseldorf spielte noch nach Noten, aber vor einem Monat bei einem im Internet weltweit übertragenen Konzert in der Londoner Wigmore Hall spielte sie „ihren“ Schumann bereits auswendig. Sie hatte ihn verinnerlicht und schrieb mir wortwörtlich: „Ich liebe dieses Stück“. Das hat mich sehr berührt. Beim nächsten Schumann Fest im Mai 2021 werden wir Mariam Batsashvili mit Kammermusik im Cello Duo mit Maximilian Hornung präsentieren. 

Robert-Schumann-Gesellschaft

Kurzinfo
1979 gegründet, verfolgt die Gesellschaft folgendes Ziel: „Der Verein dient der künstlerischen und wissenschaftlichen Pflege des musikalischen Erbes von Robert Schumann und seiner Zeit.“ Neben der Ausrichtung der Schumannfeste und des internationalen Klavierwettbewerbs „Concours Clara Schumann“ werden Konzerte, Vorträge, Symposien und Ausstellungen organisiert.

Wie haben sie das Coronajahr 2020 im Hinblick auf die Robert-Schumann-Gesellschaft erlebt?

Wir hatten am 14. Februar noch ein anspruchsvolles Konzert im Bechstein Centrum im Stilwerk mit dem jungen deutschen Klavierduo Vincent und Sophie Neeb. Danach kam natürlich alles zum Erliegen. Das tut einem im Herzen weh für die Künstler. Deshalb überlegen wir, ob digitale Aktivitäten helfen können. 

Das kann ich bestätigen. Ich habe mir etliche „stay at home“-Konzerte auf YouTube angesehen und angehört.

Ja, es gibt im Internet auch viele positive Kommentare für die Musiker, und so bleibt die Kommunikation wenigstens erhalten. Ich bin sehr dafür, denn dadurch werden die jungen Musiker und Musikerinnen motiviert, weiter zu üben und ihr Repertoire zu erweitern. Die finanzielle Problematik, wie Einnahmen für die Künstler generiert werden können, darf man allerdings nicht vernachlässigen. Auch an diesem Thema arbeiten wir. 

Gibt es auch eine internationale Vernetzung der Robert-Schumann-Gesellschaft?

Wir haben Mitglieder in der ganzen Welt, und da ich zu einem Viertel Niederländer bin, sehe ich gute Möglichkeiten, die Schumann-Gesellschaft auch dort bekannt zu machen. Robert und Clara hatten eine besondere Verbindung in die Niederlande. Sie reisten oft dorthin und fühlten sich im Nachbarland zum Schluss mehr geschätzt, als in Düsseldorf.

Schumannhaus in Düsseldorf

Und dann gibt es doch noch eine Baustelle….

Ja, Düsseldorf hat die Baustelle Schumann-Haus. Engagierte Bürger haben viel Geld gesammelt, um dort ein anspruchsvolles Museum einzurichten - vorausgesetzt, die Stadt saniert die historische Bausubstanz. Diese Initiative ist vom Rat der Stadt einstimmig aufgenommen worden. Wir hoffen, dass im kommenden Jahr das Schumann Haus eröffnet werden kann. Ein Schumann-Haus kann – gemeinsam mit dem Heine Institut - ein weiterer Kristallisationspunkt der kulturellen Aktivitäten auf der Bilker Straße als Straße der Romantik und Revolution werden. Wir begleiten und unterstützen dieses neue kulturelle Aushängeschild der Stadt Düsseldorf.

Mein großer Traum ist, so wie es in Bonn an allen Rheinbrücken ein Hinweisschild auf das „Beethoven-Haus Bonn“ gibt, auch an den Düsseldorfer Brücken auf das „Schumann-Haus Düsseldorf“ hinzuweisen. Das würde Düsseldorf als Stadt der Kultur weithin bekannt machen. Unserem neuen Oberbürgermeister, Dr. Stephan Keller, konnte ich schon vor seiner Wahl meinen Wunsch nahebringen. Er erkannte sofort das enorme Potential für das künftige Stadtmarketing und kulturelle Aktivitäten.

Zuletzt möchte ich noch von einer wunderbaren Fügung sprechen: Ein langjähriges Mitglied unsere Gesellschaft hat uns nach seinem Tod eine große Summe vererbt: eine Hälfte wurde dem Förderverein der Clara Schumann Musikschule vermacht, die andere Hälfte der Schumann-Gesellschaft. Alles zweckgebunden, um junge Menschen an die Schönheit der Musik heranzuführen und vor allem junge Menschen zu fördern, die Musiklehrer*in werden wollen. Wir werden zum einen gezielt Konzerte junger Musiker für junge Menschen veranstalten, vor allem aber mit diesem Geld drei Stipendien für angehende Schulmusiker*innen vergeben. Wir sind sicher, damit den Mangel an jungen Schulmusikern lindern zu können. Ein Stipendium haben wir für die Niederlande vorgesehen, so fördern wir auch die europäische Zusammenarbeit junger Menschen, deren Herz für die Musik schlägt. 

Ich bin einfach glücklich über diese spannende und vielseitige Aufgabe, auch wenn sie mit viel Arbeit verbunden ist.


© Titelfoto: Dr. Susanne Altweger
© Foto Schumannhaus: Michael Gstettenbauer, Landeshauptstadt Düsseldorf


Gerresheim gemälde, , „Ich zeichne meine Gespenster weg“

„Ich zeichne meine Gespenster weg“

Bert Gerresheim – Bildhauer, Grafiker, Pädagoge und Visionär

Die Ausstellung wird bis Sonntag 25. Juli 2021 verlängert, da das Museum wegen Corona leider geschlossen ist.

Dieser Künstler ist anders. Ihn interessiert nicht, was die Kuratoren der Biennalen für avanciert halten oder was der Zeitgeist gerade am höchsten handelt. Der Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim folgt nur den eigenen Visionen. 

Seine Familie - urkundlich seit 1388 hier ansässig - erkannte seine Begabung. So konnte er an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Otto Pankok studieren und neben den Zeichnungen auch schon Skulpturen schaffen. Wichtig war seine persönliche Begegnung mit Gerhard Marcks. In Köln studierte er Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik: Quellen, aus denen sich bis heute sein Werk speist. Zu den fundamentalen Erfahrungen und Prägungen gehören die Aufnahme in den (weltlichen) Franziskanerorden 1974 und, ganz zu Beginn, die Dunkelheit als unmittelbare Gefährdung. Gerresheim hat die nächtlichen Bombenangriffe, die er als Kind erlebte, nicht vergessen. In seiner Kunst ist das vielleicht noch in der Schilderung von Groteskem spürbar, welches bei ihm aber auch im Topos des Narren vorliegt. Dazu sagt er: 

„Einen „ruhenden“ Franziskaner gibt es nicht. Franziskaner sind auf den Spuren des Franz von assisi in einer Narrenweltwirklichkeit unterwegs.“

Von seinem Lehrer Otto Pankok lernte Gerresheim, dass Gesehenes, Geschautes oder Visionäres der Objektivierung durch Formgestaltung bedarf. Auch Visionäres hat in der Bildkunst Erscheinungsqualität zu erhalten. Wesentlich erschien ihm Pankoks künstlerische und moralische Integrität. Durch die Erfahrung der surrealistischen Kunstauffassung Bretons und die Begegnungen mit Max Ernst und Hans Arp 1961 driftete er in Richtung Traum, Vision und Phantastik ab, das Vexieren („vexare“ = verzerren) als Aussageform erschien ihm entsprechend. Für Gerresheim ein zeitgenössischer Ansatz, um mit heutigen Sehgewohnheiten und Kenntnissen der Psychoanalyse der Vielseitigkeit einer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Eine gewisse Distanzierung von der Welt Otto Pankoks ergab sich so. Aber seine menschliche Wahrhaftigkeit blieb ihm verpflichtend und aus seinen 10 Künstlergeboten ist das eine ganz wesentlich: 

„Du sollst nur Deinen träumen trauen“.

Prägende Erfahrungen aus der Kindheit beeinflussten seine Arbeit: In den letzten Kriegsjahren vor 1945 war „Maria Kevelaer“ durch eine Gnadenbildkopie im Elternhaus präsent - als Hoffnungsfetzen in hoffnungslos bedrohlicher Zeit. Das Ambiente war abgesteckt: der Vater als Soldat in Russland, der Onkel im KZ, die Familie unter Verdacht, jüdischer Abstammung zu sein und in ständiger Erwartung der häufigen Gestapobesuche. Sobald jemand an der Türe erschien, wurde aus Angst die Gnadenbildkopie durch ein ölstrotzendes Hitlerbildnis zum Schutz der Familiensituation überdeckt. Als später -ab 1986 - Gestaltungsaufgaben aus dem Kevelaerer Ambiente kamen, war das eine beziehungsgeladene Herausforderung, die ihre Antwort auch in dem Endzeitbild „Kevelaerer Apokalypse“, dem Hauptfassadenbild der dortigen Basilika mit seinen 260 Figuren, fand.

Werke von Bert Gerresheim haben oft kontroverse Diskussionen ausgelöst. Einige Skulpturen waren bei der Aufstellung umstritten, weil sie den gängigen Erwartungen und Vorstellungen nicht entsprachen. Bei der Enthüllung des Heine Mahnmals 1981 in Düsseldorf kam es so zu Protesten. Es sollte aber die innere Zerrissenheit Heines symbolisieren und findet noch heute großes Interesse. Kontroverse Diskussionen um ein Werk der bildenden Kunst im öffentlichen Raum können signalisieren, dass das diskutierte Bildwerk nicht den erwarteten angenehmen Design-Effekt bedient, sondern eine formalästhetische und geistig spirituelle Aussage vergegenwärtigt, was immer zu denken gibt. Aber Gestaltungsänderungen oder Reduzierungen der projektierten Bildwerke wurden nie notwendig, weil Gerresheim immer ein offenes Gespräch mit den kritischen Parteien suchte, was hier und da sogar zur Erweiterung des Bildprogramms führte.

Heinrich-Heine-Büste für die Walhalla (2009), (links), Bert Gerresheim, Dr. F. Doehl, 1970, Bronze versilbert (Kittl), (rechts)

So war die „Walhalla-Büste“ Heinrich Heines für die Gedenkstätte Walhalla in Donaustauf (initiiert von König Ludwig I.) eine besondere Herausforderung, weil in diesem Walhalla-Ambiente vieler hervorragender Arbeiten bedeutender Bildhauer und in der Erwartung einer harmoniegezielten Formsprache ein Heineporträt, das die Leidenserfahrung des Dichters in seiner Matratzengruft thematisiert, einen schmerzlich störenden Ton anschlägt, eine subversive Störung und Verletzung der Walhalla Heilsatmosphäre darstellt. 

Im Düsseldorfer Stadtbild gibt es von Bert Gerresheim rund 30 kleinere oder größere Plastiken, stets hintergründig gestaltet. Sie stehen auf Straßen und Plätzen. Als die Düsseldorfer Jonges zum Beispiel der Stadt eine Nepomuk-Statue für die Oberkasseler Brücke schenkten und Gerresheim mit dem Werk beauftragten, gab er dem Standbild das Gesicht des vom Geheimdienst Polens ermordeten Paters Jerzy Popiełuszko. Am Fuß des Nepomuk ist der Name Hilarius Gilges eingelassen: ein dunkelhäutiger Düsseldorfer, den die Nazis im Rassenwahn erschlugen – Opfer politischen Terrors genau wie der polnische Priester.

„Die schöne Spanierin“, 2002

Die größten seiner Arbeiten sind das Heinedenkmal am Schwanenmarkt, das Kolbe-Kreuz an der Fassade der Rochuskirche (Jesus trägt am Arm die KZ-Nummer des in Auschwitz ermordeten Franziskanerpaters Maximilian Kolbe) und das gewaltige Stadterhebungsmonument am Burgplatz mit seinen 500 Einzelteilen. Das jüngste Werk ist ein Denkmal für Johanna Ey, die „Mutter“ der Künstler der Moderne in Düsseldorf am Beginn des 20. Jahrhunderts. Da er Mutter Ey 1947 noch persönlich begegnen konnte, war die Arbeit an diesem Bildwerk Erinnerung an Gestern und zugleich Dank an eine wunderbare Frau.

In Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt und ihre Bürgerschaft überreichte Oberbürgermeister Thomas Geisel am 8. Oktober 2018 Bert Gerresheim den Jan-Wellem-Ring. Dieser wird an höchstens zehn lebende Personen verliehen. Das Stadtmuseum würdigt den Meister jetzt zum 85. Geburtstag mit einer sehenswerten Ausstellung: Die ganze Bandbreite seines Schaffens einschließlich einer großformatigen Darstellung „Leben und Tod“, einem Bild aus jungen Jahren, wird noch bis zum 3. Januar 2021 gezeigt.


In diesem Jahr sind auch zwei Bildbände neu erschienen:


© Fotos: Barbara Schmitz
© Titelfoto: Evelin Theisen
© Fotos Buchcover: B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach


Alexander Fils Barbara Schmitz, , „Die Form der Architektur muss auch eine Attraktion darstellen und die Menschen animieren, darauf zu schauen“

„Die Form der Architektur muss auch eine Attraktion darstellen und die Menschen animieren, darauf zu schauen“

Interview mit Dr. Alexander Fils, Ratsherr CDU, Vorsitzender Planungsausschuss Stadt Düsseldorf, geschäftsführender Gesellschafter Art Edition-Fils

von Barbara Schmitz


Sie sind gerade erneut als Vorsitzender des Planungsausschusses, den Sie schon seit 22 Jahren leiten, gewählt worden. Es gibt viele Diskussionen über neue Hochhäuser und Bauten – wohin entwickelt sich unsere Stadt? 

Die meisten Gebäude prägen die Stadt für Jahrzehnte und meist über hundert Jahre. Da sind die richtigen Entscheidungen gefragt. Generell gesprochen müssen die Wohlfühlfaktoren, so nannte das Joachim Erwin, erhalten bleiben und Problembereiche verbessert werden. Das bedeutet vor allem, dass in der flächenmäßig kleinen Stadt Düsseldorf nicht alle vorhandenen Grünflächen bebaut werden können, weder in Himmelgeist, noch in Hubbelrath oder gar die Fläche bis nach Knittkuhl. Auch im Norden der Stadt sollten wir uns auf die bereits ausgewiesenen Flächen beschränken. Die Grün- und insbesondere die Waldflächen sowie die Wasserbereiche sind der Schatz neben der guten Architektur. Zum Thema Hochhäuser kann es kein klares ja oder nein als Antwort geben. Ganz klar ist aber, dass wir alle, die in der politischen Verantwortung stehen, keine Kopie von Frankfurt wollen, also kein Mainhattan und auch kein Manhattan, also keine Hochhaus-Ballung in der Innenstadt und erst recht nicht in der Altstadt oder Carlstadt. Wir haben hier die schon nach dem Krieg entwickelte Tradition, dass wir besonders gestalte Hochhäuser als sogenannte Point de Vue, also alleinstehende Gebäude, die eine Markierung und Identifizierung ermöglichen, bevorzugen. Das fing mit dem Wilhelm-Marx Hochhaus an und ging mit dem Dreischeibenhochhaus, dem Mannesmannhochhaus, der Stadtsparkasse und dem Arag-Gebäude weiter, ebenso im Hafen oder mit dem Vodaphone-Campus. Kleinere Ballungen an Hochhäusern waren und sind am Kennedydamm und am Seestern vorhanden und könnten ergänzt werden, da diese beiden Standorte sowieso komplette Neuerfindungen sind.

Die Planung der Stadt Düsseldorf liegt ihm am Herzen

Wie wichtig ist Ihnen das Thema „ökologisches Bauen“? Sie haben sich ja schon in den 80iger Jahren bei Ihrer Bewerbung für den Stadtrat für dieses Thema stark gemacht. 

Ökologisches Bauen muss umgesetzt werden, sei es mit Begrünungen oder Fotovoltaik auf den Dächern, Ausbau von Dachgeschossen. In vielen Fällen sind auch Aufstockungen möglich und besser, als neue Flächen zu versiegeln. Holzgebäude sind schneller zu bauen und ökologisch sinnvoller, als für den Beton immer weitere Löcher in unsere Landschaft zu graben, um den notwendigen Kies dafür zu gewinnen. Flexible Grundrisse ohne zu großen technischen Aufwand würden helfen, in Zukunft andere Anforderungen an die Nutzung zu meistern.

Was ist für Sie gute Architektur?

Schöne Frage, aber schwierig, weil es eine eindeutige Antwort nicht geben und planungsrechtlich über Schönheit nicht entschieden werden kann. Dementsprechend kommt es auf Überzeugungsarbeit und einen Konsens an. Ein Beispiel: Ich mag keine dunklen Gebäude mit viel Schwarz oder brauner Soße. Ich bin davon überzeugt, dass sich Menschen in einer hellen Stadt, bzw. einer Stadt mit hellen Gebäuden wohler fühlen. Dazu kann ich oder die Verwaltung niemanden zwingen, es sei denn, es handelt sich zufällig um einen Bereich mit einer Gestaltungssatzung, wie die weiße Siedlung in Golzheim oder die Altstadt. Das alltägliche Spiel ist es, zu überzeugen, sei es bei der Farbe, dem Material oder auch fundamental der Gestaltung bzw. der Form. Die sollte sich in gewachsenen, traditionellen Stadtteilen dem Bestand anpassen, in Ausnahmefällen einen Kontrast setzen. In der Innenstadt oder dem Medienhafen und bei Neubaugebieten muss die Form der Architektur auch eine Attraktion darstellen und die Menschen animieren, darauf zu schauen.

Die Planung hat wie Ihr Beruf mit Gestaltung zu tun, was ist Ihnen wichtiger? 

Der Kunstverlag und die Galerie waren immer Teil unserer Familie, genauer gesagt, ich bin die fünfte Generation, die sich mit Kunst beschäftigt. Meine Nichte ist auch schon dabei. Für unseren Sohn ist es kurz vor dem Abitur noch zu früh. So schön die Arbeit mit der Kunst ist - im Rathaus mache ich schon seit sehr langer Zeit den Sprecher der CDU im Kulturausschuss - in der Bedeutung für die Zukunft und für die nächsten Generationen ist der Stadtplanungsausschuss noch wichtiger.

Sie haben ja eigentlich allen Grund zu feiern, Ihr Kunstverlag ist 150 Jahre alt – was macht ein Kunstverlag?

Nun Verlag kommt von dem Wort vorlegen, und so wie ein Buchverlag den Schriftstellern die Produktion der Bücher vorfinanziert, so helfen wir den Künstlern, wenn sie Original Grafiken machen wollen, in dem wir die Werkstätten, in denen sie arbeiten, vorab bezahlen. Meist vermitteln wir auch den Kontakt, wenn klar ist, ob das Werk eines Künstlers eher für traditionelle Techniken geeignet ist, wie Radierung oder Lithographie, oder moderneren, wie Siebdruck, Pigmentdruck oder Digitaldruck. Mit den ältesten Techniken, dem Hochdruck mit Holzschnitt oder Linoldruck, arbeiten die Künstler in der Regel selber im Atelier, wo sie nicht nur den Druckstock herstellen, sondern auch die Abzüge machen. Immendorff rief uns nach seinen Andrucken immer ins Atelier und präsentierte uns vier Farbversionen, aus denen wir dann auswählen durften. 

Welche Künstler verlegen Sie?

Die Zero Künstler waren schon bei meinen Eltern fest im Programm, also Uecker, Piene, Mack und damals auch Mavignier, dem Brasilianer, mit dem ich zu gerne weitere Editionen gemacht und mich auf portugiesisch unterhalten hätte. Aber er war schon zu krank, als ich ihn traf. Eine Freude dagegen ist es, spät aber inzwischen seit fast 10 Jahren, mit Christian Megert arbeiten zu können. Er hat in 2020, wenige Tage vor der ersten Corona Welle, in der wahrscheinlich hochkarätigsten Siebdruckerei Europas fast klassische Zero-Werke mit schwarz-weiß Flächen erstellt. Sie konnten erst vor wenigen Wochen fertig gestellt werden, da das Plexiglas, das er als Druckträger haben wollte, lange Zeit nicht lieferbar war. Als es dann fertig mit Spiegeln kombiniert in unserer Galerie gezeigt wurde, gab es sofort viele Kunden dafür. Natürlich kommt dann auch die nächste Generation Künstler zum Zuge, wie Christoph Pöggeler, hier mit seinen Säulenheiligen gut bekannt, Jan Kolata mit seinen abstrakten Schichten, der Brasilianer Bel Borba, Horst Gläsker mit Fotografie und Malerei, die Rückenbilder von Sabine Liebchen, Jörn Grothkopp mit seinen Kois, Thomas Huber mit erfundener Architektur, Melanie Richter und ihre Werkreihen Kandelaber, Flaschen und Gläser. Regelmäßig zeigen und verlegen wir gute Fotografie, zuletzt mit einer Eröffnung im März Horst Wackerbarth, der sein berühmtes rotes Sofa gleich mitbrachte.

Einer Ihrer wichtigsten Künstler ist doch sicher Christo?

Ja, natürlich, das war und ist unser größter Erfolg. 1985 lernte ich ihn und seine Frau Jeanne-Claude kennen und durfte über Jahrzehnte verlegerisch für Christo tätig sein. Außerdem begleitete ich die beiden oft bei den Reisen und Aufbauten der Projekte, wie den Verhüllten Bäumen oder den Gates in New York. Der Höhepunkt war der Verhüllte Reichstag in Berlin 1995. Heute ist das Teil der Geschichts- und Schulbücher. Ich war mit dabei und pendelte zwischen Berlin und Düsseldorf, wo wir dann die Drucke auf den Weg brachten, während in Berlin die Logistik und das Einhalten des Copyrights kontrolliert werden mussten. 10 Jahre später in New York waren auch meine Frau und der frisch geborene Sohn dabei.

Dr. Alexander Fils und Heidrun Wagner-Fils

Sie haben Ihre Frau in Brasilien kennengelernt, als sie in São Paulo als Architektin arbeitete. Ist sie heute auch mit im Kunstbereich tätig?

Oh ja, zeitweise wesentlich mehr als ich. Gebäude entwirft sie nur noch für Freunde und die Familie. Mit dem räumlichen Verständnis als Architektin kann sie hervorragend als Art Consulterin tätig sein. Sie entlastet mich insbesondere in unserer Galerie im Stilwerk, wenn ich zu viel Zeit, eigentlich die meiste Zeit für die Politik benötige. Kunst ist eine Vertrauenssache, weshalb es wichtig ist, dass die Inhaber ansprechbar sind und die Mitarbeiter fundierte Kenntnisse haben. Im Prinzip leitet sie auch den Kunstverlag, denn zeitlich kann ich neben der Rathausarbeit nicht Fulltime im Kunstverlag sein. 

Die Galerie im Stilwerk betreiben Sie schon seit 20 Jahren. Wie geht das zu Corona-Zeiten?

Wie der gesamte Einzelhandel, mussten wir in der ersten Welle schließen und das bedeutete, außer im Internet, wofür wir mit www.fils-fine-arts.de eine gute Plattform haben, lief wenig. Aber sobald die Geschäfte wieder offen waren, kam das Publikum nicht nur, um sich eine Ausstellung anzusehen, sondern, um Kunst zu kaufen. Das Homeworking hat viele Menschen sensibler gemacht für ihr eigenes Umfeld. Im Stilwerk geht es ja vorrangig um Einrichtung, und wir hören von den meisten dort Ansässigen, dass verstärkt gute Qualität gefragt ist. Dies bezieht sich nicht nur auf Möbel, Vorhänge und Fußböden, sondern auch die Galerien im Haus.

Was macht Sie stolz auf 150 Jahre Art Edition-Fils und Fils Fine Arts?

Da nehme ich jetzt ein Zitat aus dem Glückwunschbrief vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunstverleger. Diese Wertschätzung hat uns und unserem Team in der Galerie so wie im Verlag in den mauen Zeiten den Rücken gestärkt: 

„... mit Ihrem umfassenden Programm an hochwertigen Editionen, darunter Grafiken, Fotografien und Skulpturen, die in Europa ihresgleichen suchen, bereichern Sie mit Fils Fine Arts seit Jahrzehnten den Kunstmarkt in seiner gesamten Breite. Mit Ihren Präsentationen und Publikationen machen Sie kulturelles Erbe für jedermann erfahrbar und sind gleichzeitig auf hoher Vertrauensbasis Berater von Kunstkäufern. Persönlich haben Sie sich dabei zugleich auch immer kulturpolitisch, sowie wirtschafts- und standort-politisch mit großer Hingabe für den Standort eingesetzt. Damit erfüllen Sie eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.“

In der Stadtratssitzung im Mai haben Sie sich deutlich für den Erhalt der gaslaternen ausgesprochen. Wie soll die Stadt diesen Schatz nun in die Zukunft bringen?

Ich habe mich klar entschieden, für das Gaslicht einzutreten. Auch gutes und vor allem gesundes und umweltverträgliches Licht „Stichwort: Lichtverschmutzung“ gehört zur Stadtplanung. Das Gaslicht in den Wohnstraßen ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor für die Düsseldorfer und ist ebenso wichtig für die Stadtidentität. Die Einführung des Gaslichts 1841 hat die industrielle Entwicklung in Düsseldorf schließlich mit ermöglicht. Heute haben wir durch unser umfangreiches Gaslaternennetz ein weltweites Alleinstellungsmerkmal, das von hohem kulturellem Wert ist und das wir zum Nutzen der Stadt touristisch vermarkten sollten. Anfang September wurden die Gaslaternen unter Denkmalschutz gestellt und unser Antrag zum UNESCO Kulturerbe ist eingereicht. Damit eröffnen sich zukünftig viele neu Möglichkeiten.


Kurzvita

Der Name Fils kommt aus dem Französischen und bedeutet Sohn. Wahrscheinlich waren die Vorfahren Hugenotten, die nach Berlin flüchteten. Hugenotten waren gute Drucker für Bücher und Bilder. 1870 gründete Albert Fils in Berlin den Kunstverlag, heute „Art Edition Fils“. Hermut Fils eröffnete 1929 eine Filiale in der Künstlerstadt Düsseldorf. Alexander Fils, 1955 in Düsseldorf geboren, interessiert sich seit der Kindheit, wie die Stadt besser gestaltet sein könnte, später auch für Stadtplanung. Er nimmt an Wettbewerben teil und gewinnt bei „Jugend forscht“ für seine Arbeit „New Towns in Großbritannien“ einen Preis. In Dortmund studiert er Raumplanung, in Bochum Kunstgeschichte, dann Promotion über Hauptstadtneugründungen im 20. Jahrhundert. Durch Stipendien ein Jahr Studium in Brasilia, Besuch der neuen Hauptstädte von Nigeria, Mauretanien, Elfenbeinküste, Tansania, Malawi. Fasziniert von guter Architektur schreibt er mehrere Bücher, u.a. wie sich Düsseldorf über Jahrzehnte veränderte. In den achtziger Jahren übernimmt er das Familienunternehmen, engagiert sich in der Stadtpolitik vor allem bei der Stadtgestaltung. 2003 heiratet er die Architektin Heidrun Wagner, Sohn Arian kommt zur Welt. Seit 1996 besucht er alle Olympischen Spiele und träumt davon, dass Düsseldorf 2032 der Welt zeigen wird, dass man die Spiele auch ökologisch und ökonomisch korrekt ausrichten kann.


© Fotos: Heidrun Wagner-Fils, Barbara Schmitz, Ralph Sondermann


Dörrenberg Tuchel scaled, , „Mit unseren Stiftungen können wir in Düsseldorf etwas bewegen“

„Mit unseren Stiftungen können wir in Düsseldorf etwas bewegen“

Interview mit Eduard H. Dörrenberg, Präsident der GFFU

von Dr. Susan Tuchel


Die Heinrich-Heine-Universität wurde 1965 gegründet. Die Gesellschaft von Freunden und Förderern (GFFU) hat ihre Wurzeln jedoch im Jahr 1955. Wie passt das zusammen?

Weil es bereits 1907 mit der „Düsseldorfer Akademie für praktische Medizin“ einen Vorläufer der heutigen Universität gab, in der aber erst nach dem ersten Weltkrieg 1919 der klinische Unterricht aufgenommen wurde. 1923 wurde die Akademie dann in „Medizinische Akademie in Düsseldorf“ umbenannt, ab dem Wintersemester 1931/32 konnte man Zahnmedizin studieren. nach dem zweiten Weltkrieg erlangte die Akademie einen weltweiten Ruf in der Herzforschung und Herzchirurgie. Der Freundeskreis wurde vor 65 Jahren von Freunden und Förderern der Medizinischen Akademie Düsseldorf gegründet, aus dem Gedanken heraus die medizinische Forschung voranzutreiben und Stipendien zu vergeben. An diesem Grundgedanken hat sich auch nichts geändert, als die Universität Düsseldorf 1965 gegründet wurde. Heute hat die nach Heinrich Heine benannte Universität fünf Fakultäten mit über 35.700 Studierenden, die von den Stiftungen der Freunde und Förderer profitieren. Und natürlich hätten wir das 65. Jahr gerne groß gefeiert, aber da hat Corona uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ihr Vorgänger von 2003-2013 war Prof. Gert Kaiser, der über Jahrzehnte auch Rektor der Heinrich-Heine-Universität war. Wie kamen Sie als Mann aus der Wirtschaft zu diesem Ehrenamt? 

Ziemlich spontan und unerwartet, weil mich Dr. h. c. Rolf Schwarz-Schütte, der selbst von 1988 bis 2000 Präsident der GFFU war, vor sieben Jahren anrief und fragte, ob ich mir nicht vorstellen könnte, auch Präsident der GFFU zu werden. Ich war damals kurz davor, meine Firma zu verkaufen, war im Vorstand des Industrieclubs und noch nicht einmal Mitglied bei den Freunden und Förderern. Ich sagte dennoch zu, auch wenn mir gleich klar war, dass der Zeiteinsatz nicht so gering sein würde, wie gerne von Vorgängern bei solchen Stabübergaben behauptet wird.

Bei Ihrem Amtsantritt hatten Sie sich vorgenommen, die Mitgliederzahl der Gesellschaft von 300 auf 600 in drei Jahren zu verdoppeln. Haben Sie Ihr Ziel erreicht? 

Nein, da habe ich wohl kläglich versagt. Dabei kann eine Einzelperson schon für 100 Euro Jahresbeitrag bei uns Mitglied werden. Wir haben in der GFFU allerdings eine hohe Altersstruktur, das heißt, uns sterben die Mitglieder weg. Aktuell haben wir rund 350 Mitglieder, ein kleiner Anstieg der Mitgliederzahl geht dann doch auf meine Kappe. Aber noch wichtiger als die Mitgliederzahl war mir während meiner Amtszeit noch mehr zu bewegen, vor allem in Richtung Wirtschaft, aus der ich nun einmal komme. 2017 haben wir einen Start-up-Wettbewerb initiiert. Er hilft jungen Forschern bei ihrem Eintritt in eine Unternehmerkarriere mit 50.000 Euro Preisgeld. Dieser Wettbewerb hat auch landesweit Aufmerksamkeit erregt. Vor drei Jahren war Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Preisverleihung dabei. Dieses Projekt hat sich zu einem Leuchtturmprojekt für die Wirtschaftsregion Düsseldorf entwickelt. Das ist auch der Motor für meine Arbeit, weil ich sehe: Mit unseren Stiftungen können wir in Düsseldorf etwas bewegen.

Die Gründungsidee der Freunde und Förderer ist der Austausch von Universität mit der Stadt und der Region sowie die vielzitierte Bürgernähe. Wie füllen Sie diese Idee mit Leben? Was haben die Mitglieder davon?

Die GFFU ist die führende private Institution der Wissenschaftsförderung in der Region Düsseldorf. Was die Mitglieder betrifft: Ich finde die Frage, was der Einzelne von einer Mitgliedschaft hat, durchaus legitim. Wir haben für die Mitglieder ein Programm ins Leben gerufen. Sie werden z.B. eingeladen, den zoologischen Garten der Universität zu besuchen oder an einem Kunstrundgang auf dem Campus teilzunehmen. Auf dem Campus gibt es insgesamt 23 Kunstwerke, wobei die vier Wandbilder „Brushstroke“ von Roy Lichtenstein im Foyer des vorklinischen Instituts, die „Tages- und Nachtzeiten“ des Düsseldorfer Malers Ulrich Erben im Konrad-Henkel-Hörsaal und das bronzene Heine-Denkmal von Hugo Lederer vor der Universitäts- und Landesbibliothek zu den bekanntesten zählen. Und was die Bürger betrifft: Wir bieten kostenfreie Vorträge und Podiumsdiskussionen im Haus der Universität zu aktuellen Themen wie z. B. China und die Seidenstraße an, zu denen wir hochkarätige Vortragende einladen.


50.000 Euro Preisgeld für Start-up-Forscherteam

Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität e.V. GFFU hat im Oktober im Industrie-Club erneut ihr seit 2017 ausgeschriebenes Start-up-Stipendium vergeben. „Im letzten Jahr konnte das Publikum mitabstimmen. Dieses Jahr war das leider nicht möglich“, bedauert Präsident Eduard H. Dörrenberg, der aufgrund der aktuellen Corona-Verordnungen über 100 Gäste wieder ausladen musste. Die Verleihung wurde aber gefilmt und auf die Website der GFFU gestellt.

Auf dem Foto: Prof. Dr. Anja Steinbeck, Lutz Berwanger, Maximilian Dietsch, Dr. Nicolas Schilling, Eduard H. Dörrenberg
© Foto: Artur Rundt

Die Jury hatte die Wahl zwischen drei Erfindungen, die es bis in die Endrunde geschafft hatten. Erstens die App „MyCare“, die Mitarbeitern des Gesundheitswesens bei der Stressbewältigung helfen soll, sodann die Software-Plattform „Who Moves“, die ausländischen Fachkräften mittels künstlicher Intelligenz den Einstieg ins Berufsleben in weniger dicht besiedelten Regionen erleichtern soll und schließlich „Krauts’n Sprouts“, ein Mehrstoffdünger, der unter Einsatz von Mikroorganismen Emissionen und Abfälle reduziert, indem Abwärme, CO2, phosphathaltige Abwässer sowie Gülle in der Produktion von Industrieunternehmen recycelt werden. Die Erfindung von „Krauts’n Sprouts“ überzeugte die Jury. Dr. Nicolas Schmelling, Lutz Berwanger und Maximilian Dietsch konnten sich über ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro freuen. „Dieser Preis hat sich zu einem Leuchtturmprojekt entwickelt und das ist genau das, was wir wollten, etwas, das nach außen strahlt“, erklärt Dörrenberg und hofft, dass im nächsten Jahr das Publikum wieder mitabstimmen kann.


Die hauptsächliche Arbeit Ihrer Gesellschaft besteht darin, die 24 Stiftungen zu verwalten. Wie hat man sich das vorzustellen?

Jede Stiftung hat ein Kuratorium von drei bis sechs Personen, die die Stiftung verwalten. Qua meines Amtes bin ich in drei Viertel der Kuratorien vertreten und führe in der Hälfte den Vorsitz. Jede Stiftung hat ihre eigene Satzung und schreibt darin z.B. vor, welche Fakultäten berücksichtigt werden sollen. es gibt Stiftungen, die vorsehen, dass nur die Erträge verbraucht werden dürfen. es gibt aber auch so genannte verzehrende Stiftungen, was sich vor allem bei kleineren Stiftungen anbietet. Die Dr. Günther- und Imme-Wille-Stiftung vergibt jedes Jahr zwölf Stipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die GFFU selbst finanziert 30 Deutschlandstipendien. insgesamt werden mehr als 300 Deutschlandstipendien an der HHU vergeben und damit stehen wir mit an der Spitze in Deutschland. Bei der Mitgliederversammlung vergeben wir jedes Jahr Preise, in diesem Jahr werden diese am 16. Dezember vergeben. 10.000 Euro werden an die Philosophische Fakultät gehen, 12.500 Euro an die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät und 10.000 Euro an die Klinik der Urologie.

Wie legen Sie das Vermögen an und wie hoch ist es?

Das Vermögen aller Stiftungen, die wir verwalten, liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Wenn ich auch die Mitgliederzahlen in meiner Amtszeit nicht sehr stark steigern konnte, so ist das von uns verwaltete Vermögen in dieser Zeit um ca. 25 Prozent gestiegen. Früher haben wir das Geld in Bundesanleihen angelegt, die werfen jedoch keine Rendite mehr ab, so dass wir unseren Aktienanteil erhöht haben. Darüber entscheidet der Anlagenausschuß. Das Stiftungsvermögen wird in einem Fonds verwaltet, der immerhin noch knapp drei Prozent ausschüttet.

Welche Projekte unterstützt die GFFU?

Wir unterstützen mit den Stiftungen eine Vielzahl von Projekten in der Hirnforschung, Stammzellenforschung, Krebsforschung und der Erforschung und Behandlung der HIV-Infektion. Außerdem gibt eine Stiftung für den Erhalt von Schloss-Mickeln und eine für das Haus der Universität. Des Weiteren unterstützen wir das Uni Orchester und die Nacht der Wissenschaft, die im letzten Jahr 10.000 Besucher hatte und voraussichtlich auch 2021 wieder auf dem Schadowplatz stattfinden soll.


Kurzvita

Eduard H. Dörrenberg erblickte im letzten Kriegsjahr in Rengsdorf in Rhein-land-Pfalz das Licht der Welt. Sein Elternhaus in Düsseldorf war nach dreimaliger Bombardierung nicht mehr bewohnbar. Kurz bevor die Amerikaner im Mai 1945 in Düsseldorf einmarschierten, kehrte die sechsköpfige Familie zurück. Dörrenbergs Vater hatte ein Werkzeugunternehmen auf der Hansaallee, auf der damals in verschiedenen Produktionsunternehmen rund 5.000 Menschen beschäftigt waren. Eduard H. Dörrenberg studierte Technische Betriebswirtschaft in Karlsruhe, machte seinen Abschluss als Dipl. rer. pol. (techn.). 1973 lernte er seine Frau Marina kennen, heiratete und stieg mit in das Familienunternehmen ein, das auch verschiedene Standorte in Deutschland und Österreich hatte. im Jahr 1984 löste Dörrenberg aus der Gruppe die Firma Schulz & Braun heraus und übernahm 1990 ein weiteres Werkzeugunternehmen in Österreich. Dieses Traditionsunternehmen für Qualitätswerkzeuge führte er bis in das letzte Jahrzehnt. Heute besteht nur noch der immobilienzweig, der von seiner Frau geführt wird. Dörrenberg ist weiter Geschäftsführender Gesellschafter. 2013 übernahm er in der Nachfolge von Prof. Dr. Gert Kaiser das Amt des Präsidenten der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.


wolfgang sohn petra albrecht, , „Wir möchten auf Augenhöhe mit unseren Zuschauern kommunizieren“

„Wir möchten auf Augenhöhe mit unseren Zuschauern kommunizieren“

Wolfgang Sohn kocht und talkt mit…

Petra Albrecht, Journalistin und Moderatorin beim WDR


Hey Petra, was kochen wir heute?

Ein indisches Phantasiegericht (lacht). Nein, einen indischen Eintopf, falls es das gibt in Indien. Vegan übrigens.

Indisch? Bevorzugst Du die asiatische Küche, oder ist das Zufall heute?

Ich mag die asiatische Küche grundsätzlich sehr gern. Und ich mache oft Currys. Mit Linsen oder mit Kichererbsen und Gemüse der Saison. Und ich finde Kürbis und Süßkartoffeln scharf gewürzt im Curry jetzt im Herbst so schön wärmend. Das ist richtiges Soulfood.

Wie ist das bei Euch zu Hause? ich weiß auch Dein Mann Götz kocht sehr gut. Ergänzt ihr Euch, oder dann doch jeder für sich?

Wir ergänzen uns ja im Leben perfekt, aber beim Kochen arbeiten wir noch daran. Am besten kochen wir getrennt, weil wir einfach unterschiedlich ticken. Aber wir finden die Gerichte, die der andere gekocht hat, meistens mega. Wobei Götz mit Salz ein bisschen sehr sparsam ist. Moment mal, da fällt mir doch gerade ein, dass verliebte Köche eher stark salzen … Götz, wir müssen reden!

Ihr wohnt ja hier im schönen Pempelfort, und man hat eine Menge Gastro & Restaurants in der Hood. geht ihr dann lieber Essen oder doch kochen zu Hause?

Klar, wir sind umzingelt von Top-Restaurants. Und es tut uns von Herzen leid, dass die Gastronomie es gerade so schwer hat. Insbesondere für die Restaurants, die sich so viel Mühe gegeben haben, die Corona-Vorschriften perfekt einzuhalten. Ich sehne mich, wie wir alle sicher, nach den Zeiten, in denen wir wieder unser normales Leben zurückhaben. Wir haben das zu wenig wertgeschätzt. Man merkt das erst, wenn man es verloren hat.


DAS REZEPT


Zutaten:
1 dicke rote Zwiebel
3 Knoblauchzehen
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 kleiner Hokkaido Kürbis
1 dicke Süßkartoffel
1 Tasse festkochende Linsen
1 Dose Kokosmilch
Ghee oder Butterschmalz
Salz, Pfeffer, geräucherter Paprika, Zitronensaft, Garam Masala

Knoblauch, Zwiebel und Ingwer fein hacken, den Kürbis in Spalten schneiden, schälen und würfeln. Die Süßkartoffel ebenfalls würfeln. Die Linsen mit der dreifachen Menge Wasser (ohne Salz) aufkochen und auf kleiner Flamme garen. Sie sollten unbedingt noch bissfest sein.

Erst die Zwiebel-Knoblauch-Ingwer-Mischung in heißem Fett anschwitzen, dann das gewürfelte Gemüse dazu geben und ebenfalls leicht anrösten. Zwei Teelöffel Garam Masala drüberstreuen und auch mit rösten. Mit einer Tasse Wasser ablöschen und solange köcheln, bis das Gemüse weich ist. Dann grob stampfen und eine Dose Kokosmilch dazugeben und nochmal aufkochen. Die Linsen dazugeben, mit Salz, Pfeffer, geräuchertem Paprika und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken. Eventuell auch noch etwas Garam Masala dazu geben. Ich bevorzuge das von „Altes Gewürzamt“. Das gibt‘s bei Inka und Mehl auf dem Carlsplatz und ist das aromatischte, das ich kenne.


Du bist Journalistin & TV-Moderatorin. Wie hat sich das Fernsehen in den letzten Jahren verändert?

Es ist viel schneller geworden. Wenn nachmittags etwas passiert, sieht man es abends bei uns. Die Kameras sind klein, selbst mit dem Smartphone lassen sich brauchbare TV-Bilder produzieren. Da kann einer schnell mal losfahren und einen Film drehen. Natürlich ist so ein Beitrag kein Kunstwerk, aber die Aktualität schlägt die Schönheit. Daneben haben wir natürlich auch noch die aufwändiger produzierten Beiträge. Ein gutes tägliches TV-Magazin wie die „Lokalzeit“ braucht beides.

Im Fernsehen hat sich ja, vor allem durch die Privaten, die Sprache und die Kommunikation total verändert. glaubst Du, das steht auch für eine Veränderung in der Gesellschaft?

Die Sprache bei uns im WDR ist lockerer geworden, und das ist auch gut so. Wenn wir uns ältere Reportagen anschauen, wo die Reporter staatstragend und wichtig total gestelzte Fragen stellen, dann lachen wir uns ja heute kaputt darüber. Wir möchten auf Augenhöhe mit unseren Zuschauern kommunizieren und verstehen uns gerade in der „Lokalzeit“ als nahbar und als Fernsehen aus der Nachbarschaft. Ich glaube, was die Sprache und die Kommunikation viel mehr verändert hat als das TV, sind die sozialen Netzwerke. Die Anonymität führt dazu, dass Menschen so miteinander umgehen, wie sie es Face to Face niemals tun würden. Das Unsagbare ist sagbar geworden und das schwappt natürlich auch ins Fernsehen zurück. So ein Format wie „Das Sommerhaus der Stars“ bei RTL zum Beispiel ist so ein neuer Tiefpunkt der zwischenmenschlichen Kommunikation. Man fasst es nicht, dass Menschen sich vor laufender Kamera so entblößen und ihrer Niedertracht hemmungslos freien Lauf lassen. Dass so etwas mal im Fernsehen gesendet würde, hätte man sich in der guten alten Frühzeit dieses Mediums nicht träumen lassen. Diese Entwicklung begann tatsächlich mit den unsäglichen Nachmittagstalkshows bei den Privaten, in denen es alleiniges Konzept war, Menschen aufeinander zu hetzen. Und dann haben Facebook und Co. wie ein Katalysator gewirkt. Ob man diese Entwicklung wieder zurückfahren kann, bezweifle ich. Die daraus resultierende Veränderung in der Gesellschaft, nach der du gefragt hast, ist für mich der allgemeine Verlust von Respekt. Erst kommt das Wort und dann folgen die Taten.

Ich persönlich liebe die lokalen Sender und Formate wie beispielsweise die „Aktuelle Stunde“ und die „Lokalzeit“. ihr habt ja auch die beste Zuschauerquote im gesamten WDR-TV. 

Ja, wir sind auch wirklich stolz darauf. Gerade jetzt in der Coronakrise sind unsere Quoten grandios. Bis zu 35 Prozent Marktanteil erreichen die elf Lokalzeiten in NRW. Das sind Zahlen, von denen viele nur träumen können.

Und woran liegt das?

Ja, woran liegt das? Natürlich, weil wir toll sind (lacht). Ja, also es liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass die Menschen sich zum einen für die große weite Welt interessieren und dann für das, was in ihrem Umfeld passiert. Und das bekommen sie in der „Lokalzeit“. Es ist natürlich auch eine große Herausforderung, elf Landesstudios zu betreiben. Aber es lohnt sich, denn so kann man gezielter regional berichten. Und das kommt halt gut an.

Zurück zum Kochen. Wie steht es mit Kochsendungen? Für mich je nach Format immer sehr interessant und kurzweilig.

Ich habe Kochsendungen schon immer sehr geliebt. Und am liebsten gesehen habe ich tatsächlich the Godfather of Kochsendungen, Alfred Biolek. Seine Art zu kochen, aber auch sein Gekicher, sein „Mmmhhh“, wenn ihm schmeckte, was seine Gäste gekocht hatten, sein „interessant“, wenn nicht und vor allem sein Kochwein, den man ihm irgendwann auch durchaus anmerkte - das war großes Fernsehen. Ich habe Jahre später von einer WDR-Kollegin erfahren, dass immer mehrere Sendungen an einem Tag aufgezeichnet wurden und je nach „Kochwein“ der vorherigen Aufzeichnungen, war Bio manchmal schon am Anfang ganz schön aufgekratzt. Herrlich!

Kochst Du eigentlich nach Kochbuch oder eher nach Gefühl und nach Mamas oder Omas Rezepten?

Mama oder Oma um Gottes Willen! Ich stehe absolut auf moderne und internationale Küche. Ich ernähre mich eher Low Carb und darüber hinaus nach dem 16 zu 8 Prinzip. Klingt jetzt ziemlich freudlos, aber das bedeutet ja, acht Stunden essen, natürlich nicht pausenlos, und 16 Stunden nicht. Da man davon aber acht Stunden schläft, lässt sich das aushalten. Es stimmt ja leider, dass Fernsehen dick macht und deshalb habe ich versucht, immer in Kleidergröße 38 zu passen. Bis jetzt hat es geklappt. Aber leicht ist es nicht immer. Das gebe ich zu.

Ich bin jetzt sehr gespannt wie es schmeckt.

Super lecker! Das Garam Masala kommt sehr gut raus und harmoniert super mit den Linsen und dem Ingwer mit einer schönen Schärfe hinten raus.


Kurzvita

Nach der mittleren Reife machte Petra Albrecht eine Lehre als Vermessungstechnikerin bei der Stadt Remscheid. Sie holte das Abitur nach und studierte Germanistik, Allgemeine Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft an der Bergischen Gesamthochschule Wuppertal. Parallel begann sie als freie Journalistin für diverse Tageszeitungen zu schreiben. Nach der Magisterprüfung fing sie 1991 beim WDR an – zunächst als Autorin. Seit 1993 moderiert sie die „Lokalzeit“. Petra Albrecht lebt in Düsseldorf.


Horst Gläsker Rhytmusfelder, , Künsterportrait: Horst Gläsker

Künsterportrait: Horst Gläsker

Maler, Projekt- und Multimediakünstler

Es geht um Ekstase und System, um Zufall und Präzision, um wildes Denken und künstlerische Freiheit.
Es geht um Rhythmus, Energie, Ruhe und Leichtigkeit. Ich erforsche das Universum.

Horst Gläsker

Horst Gläsker ist seit den 1980er Jahren bedeutender Teil der international ausstrahlenden Düsseldorfer Kunstszene. Sein Studium hat er an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren Gerhard Richter und K.O. Götz absolviert. 

Er hatte auch selber Professuren inne, so zum Beispiel an der Kunsthochschule Kassel. 

Horst Gläsker lebt und arbeitet in Düsseldorf.


schauspielhaus gruen, , Aus der Vogelperspektive gesehen

Aus der Vogelperspektive gesehen

Ein grünes Dach für das Düsseldorfer Schauspielhaus

Nachdem im September das letzte Blech an der Fassade des Schauspielhauses angebracht wurde und das Gebäude seither wieder komplett von der weißen Fassade umhüllt ist, konnten die finalen Arbeiten im Rahmen der Sanierung von Dach und Fassade starten. Hierzu zählt unter anderem auch die Dachbegrünung des Hauses am Gustaf-Gründgens-Platz. Die Maßnahme steht kurz vor dem Abschluss: Rund 2.750 Quadratmeter Dachfläche wurden bepflanzt.

Die Dachbegrünung ist neben dem Abriss des alten Kassenhäuschens und dem Austausch der vorher dunklen gegen nun klare Glasscheiben im Erdgeschoss, die am deutlichsten sichtbare Änderung im Rahmen der ansonsten stark auf die originalgetreue Wiederherstellung abzielenden Sanierung des Schauspielhauses.

Nachdem auf den entsprechenden Dachflächen Dränmatten verlegt wurden, über die zukünftig das Wasser abgeleitet wird, folgte als Nächstes eine Substratschicht, die den Nährboden für die Begrünung bildet. Hierauf wurden sogenannte "Vegetationsmatten" ausgebreitet, die aus Moos und Sedum, einem bodenbedeckenden Dickblattgewächs, bestehen. Ähnlich dem Prinzip eines Rollrasens wurden die Matten auf den entsprechenden Dachflächen ausgelegt. Darüber hinaus liegt an der gesamten Attika und vor den aufgehenden Fassaden jeweils ein Streifen aus Schotter.

Ziel war es, die Dachflächen so weit wie möglich zu begrünen. Daher wurde unter Berücksichtigung der statischen Verhältnisse und des erforderlichen Gefälles ein möglichst leichter Aufbau gewählt. So konnten rund die Hälfte der insgesamt 5.450 Quadratmeter großen Dachfläche des Schauspielhauses begrünt werden.

Das Gründach trägt neben der gestalterischen Aufwertung zur Verbesserung des Stadtklimas bei, schützt die Dachhaut und lässt Niederschlagswasser kontrollierter abfließen. Im Vorfeld zum Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss 2018 hatte die Kulturverwaltung die Dachbegrünung angeregt und die Zustimmung des Denkmalschutzes für eine extensive Begrünung erwirken können.


© Fotos: Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young


Bürgerstiftung, , Bürgerstiftung Düsseldorf schafft Künstler-Sonderfonds

Bürgerstiftung Düsseldorf schafft Künstler-Sonderfonds

87.000 Euro für Düsseldorfer Kulturschaffende

von Beate Werthschulte

Die Corona-Krise hat die Kulturbranche stark getroffen. Auch in der Landeshauptstadt sind viele Künstler und Kulturschaffende in ihrer Existenz bedroht. Trotz zahlreicher Hilfsmaßnahmen, die Bund, Länder und Kommunen seit Beginn der Pandemie zu ihrer Unterstützung entwickelt haben, konnten nicht alle Kulturschaffenden von diesen Maßnahmen profitieren. Deshalb hat die Bürgerstiftung Düsseldorf 50.000 Euro für einen Künstler-Sonderfonds zur Verfügung gestellt und um weitere Spenden gebeten, um in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt betroffene Künstler mit Fördergeldern in Höhe von jeweils 3.000 Euro zu fördern. 

Allein 22.000 Euro wurden von Düsseldorfer Bürgern gespendet, weitere 15.000 Euro hat die Breucker-StiftungDüsseldorf zur Verfügung gestellt – der Vorstand der Stiftung ist dafür ausnahmsweise von seinen Projekten der Finanzierung medizinischer Hilfe abgewichen: "Die außergewöhnlich angespannte finanzielle Lage von Kunst- und Kulturschaffenden rechtfertigt eine außergewöhnliche Unterstützung". 

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Die Bürgerstiftung Düsseldorf hilft beim Helfen – von Düsseldorfern für Düsseldorfer. Sie kennt die meisten Brennpunkte dieser Stadt und unterstützt schnell und effizient. Aufgrund ihres Rufs und ihrer Bekanntheit wird sie immer häufiger angesprochen und um Unterstützung gebeten. Da sie politisch, wirtschaftlich und religiös unabhängig ist, genießt sie hohes Vertrauen – sowohl bei den Stiftern als auch bei denen, die Hilfe benötigen. Geholfen wird auf vielfältige Weise, sei es durch Zeit, also durch persönliche Zuwendung und Beratung, sei es mit Geld. Die Bürgerstiftung Düsseldorf ist in vielen Bereichen seit Jahren zuverlässiger Partner und greift überall dort ein, wo konkrete, schnelle und unbürokratische Hilfe gebraucht wird. 

 

Dafür ist die Bürgerstiftung sehr dankbar, denn so können mit insgesamt 87.000 Euro nun 29 Kulturschaffende unterstützt werden. Unter ihnen ist auch Martina Burkandt. „Mit diesem Fördergeld spendet die Bürgerstiftung meiner Puppenbühne Bauchkribbeln nicht nur Geld, sondern auch Hoffnung. Es ist ganz wunderbar, wie viel Wertschätzung mir und anderen Kulturschaffenden entgegengebracht und welche Not somit gelindert wird“, freut sich die Puppenspielerin. 

Es sei wirklich außerordentlich schön, dass die Bürgerstiftung mit dem so genannten „Schnittstellen Stipendium“ einigen Menschen, die bisher überhaupt keine Förderung durch aktuelle Hilfs- oder Stipendienprogramme erhalten hätten, nun helfen könne, erklärt Petra Schlieter-Gropp, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung. „Gerade in dieser schwierigen Zeit hemmt die finanzielle Angst oftmals die Kreativität. Dass wir hier einige Künstler unterstützen können, macht mich sehr froh.“ 

Wer mehr über die Bürgerstiftung Düsseldorf erfahren möchte, findet alle wichtigen Informationen auf der Internetseite http://www.buergerstiftung-duesseldorf.de.


© Foto: Bürgerstiftung


Burj Khalifa, , Klüh feiert Auftragsverlängerung für Burj Khalifa

Klüh feiert Auftragsverlängerung für Burj Khalifa

Gebäudereinigung auf höchstem Niveau in Dubai

Klüh Multiservices beweist erneut, dass es auch international zu den High Performance Playern im Facility Management gehört und sichert sich mit dem Tochterunternehmen Berkeley Services zum vierten Mal in Folge den Unterhaltsreinigungsvertrag für das höchste Gebäude der Welt. Der Burj Khalifa ist mit 828 Metern Höhe eine Architektur-Ikone und ein begehrtes Referenzobjekt, in dem Weltklasse-Service gefordert ist. Bereits seit Eröffnung des Gebäudes im Jahr 2010 ist Berkeley Services hier präferierter Dienstleistungspartner, nun wurde der Vertrag um weitere drei Jahre verlängert.

Ralf Zerenner, CEO von Berkeley Services in Dubai: „Unsere großen Erfahrungen mit komplexen Gebäudedienstleistungen waren erneut die Grundlage unserer Performance, uns in Hinblick auf Qualität und Service-Level bestmöglich zu positionieren. So konnten wir das Vertrauen unseres Kunden Emaar für weitere drei Jahre als bevorzugter Service-Partner gewinnen. Zudem hat das Bio-Risk-Management schon immer eine große Bedeutung im Kontext unserer Dienstleistungen gehabt.“

Berkeley Services wurde 1984 gegründet und bietet mit rund 8.000 geschulten Mitarbeiter*innen eine große Palette von Dienstleistungen für Kunden aus unterschiedlichen Branchen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten zählt die Klüh-Tochter mit Standorten in Dubai und Abu Dhabi zu den Top 3 der Facility-Management-Dienstleister. Für sehr gute Performance-Werte und die Implementierung von digitalen Systemen wurde Berkeley 2018 als „Reinigungsunternehmen des Jahres“ ausgezeichnet. Karl-Heinz Mair, Managing Director International von Klüh: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir uns als inhabergeführtes Familienunternehmen erneut gegen den Wettbewerb behaupten konnten. Da wir internationaler Dienstleister sind, profitieren wir von der Innovationsleistung der gesamten Klüh-Gruppe und können so einen nachhaltigen Know-how-Transfer gewährleisten.“


© Foto: Klüh